HD-Beamer-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Beamer sind leichter als Fernseher und erzeugen eine riesige, variable Bilddiagonale. Sie eignen sich sehr gut fĂŒr PrĂ€sentationen, Heimkino und Gaming verwendet.
  • Nutzer sollten vor dem Kauf entscheiden, wo der Beamer stehen soll, da die LichtverhĂ€ltnisse einen großen Einfluss haben. Bei Tageslicht tun sich Beamer schwer, ein kontrastreiches Bild auf die Leinwand zu projizieren.
  • Die StĂ€rken der Projektoren liegen eher im Dunkeln. Dann erzeugen gute Modelle ein ruhigeres und schöneres Bild als vergleichbar große Fernseher.
  • Kurzdistanz-Beamer projizieren mit geringem Abstand ein zufriedenstellendes Bild an die Wand und sind eine gute Lösung fĂŒr PrĂ€sentationen. Dagegen bieten Langdistanz-Beamer eine bessere BildqualitĂ€t und sind fĂŒr Filmfans die richtige Wahl.

Kino-Feeling fĂŒr Zuhause

WĂ€hrend Projektoren lange Zeit hauptsĂ€chlich fĂŒr PrĂ€sentationen in der Schule, Uni oder im Beruf zum Einsatz kamen, sind sie mittlerweile in immer mehr Privathaushalten zu finden. Die HD-Variante der Beamer verspricht ein Bild in hoher Auflösung, also in High Definition.

Filmrolle und PopcorntĂŒte

Die hochauflösenden HD-Beamer sind vor allem fĂŒr Heimkino-Fans eine ĂŒberlegenswerte Alternative beziehungsweise ErgĂ€nzung zum Fernseher: Mit dem passenden Modell richten sie sich ihr privates Kino im eigenen Wohnzimmer ein, genießen entspannt vom Sofa aus das riesige, gestochen scharfe Bild und bieten ihren Freunden beim gemeinsamen Video-Abend ein echtes Highlight.

Welche Vor- und Nachteile die Projektoren bieten, in welchen Varianten sie erhÀltlich sind und worauf Verbraucher vor und nach dem Kauf achten sollten, beleuchten wir in unserem HD-Beamer-Vergleich.

Die Vorteile von HD-Beamern

Gute HD-Beamer sind in der Lage, großformatige Bilder in hoher Auflösung an die Wand zu projizieren. Mit hochwertigen Projektoren holen sich Anwender das Kino-Feeling in die eigenen vier WĂ€nde.

HD-Beamer eignen sich hervorragend fĂŒr Film- oder Dia-Abende. Beispielsweise ermöglichen sie eine stimmungsvolle PrĂ€sentation von Urlaubsbildern oder Hochzeitsvideos im Großformat. Praktisch: Im Vergleich zu einem großformatigen Fernseher sind Beamer sehr kompakt und dominieren den Raum weniger stark. Als ProjektionsflĂ€che dienen eine aufrollbare Leinwand oder eine andere weiße FlĂ€che. Kompakte HD-Beamer bieten außerdem eine gewisse MobilitĂ€t, da sie sich recht einfach transportieren und zum Beispiel mit zu Freunden nehmen lassen. Allerdings mĂŒssen Anwender sich vorher Gedanken machen, ob die GrĂ¶ĂŸe der ProjektionsflĂ€che und die LichtverhĂ€ltnisse am Einsatzort geeignet sind.

Ein Nachteil eines Beamers ist die vergleichsweise aufwendige Installation. Die Leinwand muss an einer passenden Stelle montiert werden und auch fĂŒr das GerĂ€t selbst braucht es den richtigen Platz. Zudem benötigen Anwender diverse externe GerĂ€te fĂŒr den Fernsehempfang, die Bedienung und die Tonwiedergabe. DarĂŒber hinaus benötigt der Beamer gute Raumlichtbedingungen, um eine hohe BildqualitĂ€t zu erreichen. Bei Tageslicht hat er seine Schwierigkeiten. Je mehr Umgebungslicht vorhanden ist, umso ausgeblichener wirkt das Bild, bis es kaum noch erkennbar ist. Bei ausreichender Dunkelheit projizieren gute HD-Beamer jedoch ruhige und schöne Bilder mit satten Farben an die Wand.

Die wichtigsten Vor- und Nachteile eines HD-Beamers fasst die folgende Übersicht zusammen:

ProContra
Heimkino-AtmosphÀreEingeschrÀnkte Nutzung bei Tageslicht
Riesige, gestochen scharfe Bilder möglichAufwÀndige Installation
Leinwand einrollbar

Wie funktionieren HD-Beamer?

HD-Beamer bestehen grundsÀtzlich aus den folgenden Bestandteilen:

  • Einem GehĂ€use
  • Einer Leuchteinheit
  • Einem Micro-Display
  • Einer KĂŒhlung
  • Einem Objektiv
  • Internen Lautsprechern
  • AnschlĂŒssen
Beamer eingeschaltet

Die mittlerweile recht kompakten GerĂ€te sind in verschiedenen Varianten erhĂ€ltlich, ihr grundsĂ€tzliches Funktionsprinzip ist aber gleich: Sie projizieren Bilder von einem anderen GerĂ€t, beispielsweise dem Fernseher, dem PC oder dem Tablet, auf eine große Leinwand oder eine andere weiße FlĂ€che. Das zu projizierende Bild empfangen die HD-Beamer in Form von elektrischen Signalen ĂŒber verschiedene Schnittstellen und stellen es auf einem Micro-Display innerhalb ihres GehĂ€uses dar.

Die Leuchteinheit, das HerzstĂŒck eines Beamers, beleuchtet das Display, sodass das darauf dargestellte Bild mittels eines Objektivs vergrĂ¶ĂŸert und gespiegelt auf die Leinwand projiziert wird. Die Leuchteinheit sorgt fĂŒr eine detail- und originalgetreue Farbwiedergabe. Mit ihrem weißen Licht ist sie in der Lage, das komplette Farbspektrum zu erzeugen. In ihrer konkreten Funktionsweise unterscheiden sich Beamer je nach der verwendeten Technik.

Verschiedene Beamer-Techniken

Hinsichtlich ihrer Technik unterteilen sich HD-Beamer in vier Typen:

  • LCD-Beamer
  • DLP-Beamer
  • LED-Beamer
  • LCoS-Beamer

Wodurch genau sich diese vier Beamer-Arten unterscheiden und welche Vor- und Nachteile sie haben, erlÀutern wir im Folgenden.

LCD-Beamer

Beamer mit LCD-Technik (Liquid Crystal Display) setzen das Bild aus verschiedenfarbigen Lichtstrahlen (rot, blau und grĂŒn) zusammen. Eine Lampe wirft diese auf ein Spiegelsystem. Die einzelnen Spiegel lassen das Licht jeweils nur an einzelnen Stellen durch und lenken die Farben auf diese Weise in je eine Richtung. Das unterteilte Licht schickt der Projektor anschließend durch kleine LCD-Panels. Deren FlĂŒssigkristalle filtern das Licht so, dass sie die jeweilige Farbe dort durchlassen, wo sie benötigt wird. Weitere Spiegel bĂŒndeln schließlich die drei Farben zu einem Bild, das dann von einer Linse auf die Wand projiziert wird.

LCD-Projektoren stellen Farben sehr lichtstark dar und sind in der Lage, sehr feine Abstufungen zwischen hellen und dunklen Farbtönen zu realisieren. Damit sorgen sie fĂŒr eine ĂŒberzeugende FarbintensitĂ€t. Sie eignen sich gut fĂŒr die Darstellung von Texten und Grafiken, da sie eine gute Lesbarkeit garantieren. Die Projektion satter Schwarztöne gehört dagegen nicht zu den StĂ€rken dieses Beamer-Typs.

Aufgrund des eher beschrĂ€nkten Betriebstemperaturbereichs von FlĂŒssigkristallen benötigen LCD-Beamer ein effektives LĂŒftungssystem, das meistens deutlich hörbar ist und den Filmgenuss trĂŒben kann. Da sowohl die Lampe als auch die LCDs eine stetige KĂŒhlung benötigen, ist es nicht möglich, die optische Einheit zu versiegeln und somit vor Staub- oder Rauchpartikeln zu schĂŒtzen. Das fĂŒhrt in rauchigen oder staubigen Umgebungen dazu, dass die BildqualitĂ€t schnell nachlĂ€sst.

Der Fliegengitter-Effekt
Vor allem bei frĂŒheren LCD-Beamer mit niedriger Auflösung fĂ€llt der sogenannte Fliegengitter-Effekt störend auf. Dabei zeichnet sich die Pixelstruktur scharf ab, sodass das Bild wirkt, als wĂŒrde der Zuschauer es durch ein Fliegengitter betrachten. Bei modernen HD-LCD-Beamern ist dieser lĂ€stige Effekt jedoch kaum oder gar nicht mehr vorhanden.

Ein weiterer Nachteil der LCD-Projektoren ist die Gefahr des LCD-Memory-Effekts. Das bedeutet: Wenn mittels LCD-Technik ĂŒber eine lĂ€ngere Zeit ein statisches Bild mit hellen Pixeln an bestimmten Stellen angezeigt wird, bleiben diese Punkte lĂ€nger lichtdurchlĂ€ssig und erzeugen so Geisterbild-Ă€hnliche Störungen. Um diese zu beheben, reicht es in der Regel aber, das GerĂ€t fĂŒr eine Weile auszuschalten.

ProContra
Kompakt und leichtSchwÀchen beim Schwarzwert
Vergleichsweise gĂŒnstigLCD-Memory-Effekt
Überzeugende FarbintensitĂ€tLaute LĂŒftung
Scharfer KontrastStaub- und rauchempfindlich
DLP-Beamer

HD-Beamer mit DLP-Technik (Digital Light Processing) fĂ€rben weißes Licht durch einen Filter ein. Dazu wirft die Beamerlampe das Licht auf ein Farbfilterrad, das sich aus den Farben Rot, GrĂŒn und Blau zusammensetzt und sich in Bewegung befindet. Es fĂ€rbt das farblose Licht in schnellen Farbwechseln nacheinander in den drei Farben ein und leitet es zu einem DMD-Chip (Digital Micromirror Device) weiter. Dieser Chip ist mit Millionen kleiner Spiegel ausgestattet, die das eingefĂ€rbte Licht an die passende Stelle schicken. Die schnellen Farbwechsel und die TrĂ€gheit des menschlichen Auges sorgen dafĂŒr, dass unser Gehirn die nacheinander gesendeten Farben zu einem Gesamtbild verschmelzen lĂ€sst.

DLP-Projektoren haben einen höheren Schwarzwert als LCD-Beamer und bieten einen noch schĂ€rferen Kontrast. Zudem eignen sie sich gut zur 3D-Darstellung. Ein weiterer Vorteil dieser Beamer-Art ist, dass sie aufgrund der abgekapselten Optik und des robusten DMD-Chips relativ unempfindlich gegenĂŒber Staub und Rauch sind.

DafĂŒr können die recht laute LĂŒftung und die GerĂ€usche des Farbrads den Filmgenuss trĂŒben. Nachteilig ist außerdem die feste Auflösung der Spiegelmatrix, welche die Auflösung des Eingangssignals vorgibt. Um Filme mit abweichender Auflösung wiederzugeben, mĂŒssen Anwender eine qualitĂ€tsmindernde Skalierung in Kauf nehmen. Zudem besteht die Gefahr des sogenannten Regenbogeneffekts, der auftreten kann, wenn die Umdrehungsgeschwindigkeit nicht hoch genug ist. Anstelle des Gesamtbilds sind dann kurzzeitig die einzelnen Farben zu sehen, als wĂŒrde ein Regenbogen aufblitzen. In der Regel wird dieser Effekt nicht bewusst wahrgenommen, kann aber Kopfschmerzen und Übelkeit hervorrufen.

ProContra
Noch schĂ€rferer KontrastHohe GerĂ€uschentwicklung durch LĂŒfter und Farbrad
Hohe 3D-QualitÀtWeniger farbecht
StaubunempfindlichRegenbogeneffekt möglich
Kein Memory-EffektFeste Auflösung des Eingangssignals
LED-Beamer

Genaugenommen handelt es sich bei LED-Beamern (Light-Emitting Diode) entweder um LCD- oder DLP-Beamer, da sie sich stets einer dieser beiden Techniken bedienen. Das Besondere: Anstelle einer UHP-Lampe verwenden sie LED-LĂ€mpchen, die nur sehr wenig WĂ€rme erzeugen. Daher benötigen diese Beamer-Typen keine Ventilatoren zur KĂŒhlung und sind im Betrieb deutlich leiser als herkömmliche HD-Beamer mit UHP-LĂ€mpchen. Zudem sind LED-Lampen deutlich sparsamer im Stromverbrauch.

Ein weiterer Vorteil der LED-Beamer ist, dass LED-Leuchtmittel eine sehr lange Lebensdauer von bis zu 30.000 Betriebsstunden haben. Dementsprechend selten mĂŒssen Anwender die Beamer-Lampe ersetzen. Theoretisch kommen Nutzer, die ihren Beamer mit einer LED-Lampe mit Spitzenleistung tĂ€glich fĂŒr zwei Stunden im Betrieb haben, rund 40 Jahre ohne Lampenwechsel aus. Allerdings verfĂŒgen die sparsamen, langlebigen LED-LĂ€mpchen ĂŒber eine nicht ganz so hohe Lichtleistung, was in einem dunkleren Bild resultiert.

ProContra
Sehr lange Lebensdauer der LampeGeringere Lichtleistung
GerÀuscharm
Geringer Stromverbrauch
LCoS Beamer

Die LCoS-Technik (Liquid Crystal on Silicon) ist relativ neu. HD-Beamer, die sie verwenden, tragen je nach Hersteller unterschiedliche Namen. Beispielsweise verkauft JVC Projektoren mit LCoS-Technik unter dem Namen D-ILA-Beamer, wÀhrend Sony seine Modelle als SXRD-Beamer bezeichnet.

LCoS-Displays setzen sich aus drei Teilen zusammen:

  • Eine Siliziumfolie
  • Eine dĂŒnne Beschichtung aus FlĂŒssigkristallen
  • Eine dĂŒnne Glasscheibe

WĂ€hrend LC-Displays das Licht durchlassen, reflektieren LCoS-Displays es in der gewĂŒnschten Helligkeit. Die LCoS-Technik ist sozusagen eine Kombination der LCD- mit der DLP-Technik. Im Grunde ist ein LCoS Display nichts anderes als ein LCD-Panel auf einem Spiegel.

Der Hauptvorteil dieser Technologie besteht darin, dass sie den Fliegengitter-Effekt stark reduziert und eine sehr hohe Auflösung ermöglicht. Zudem punkten diese Modelle mit einer kompakten Bauweise und einer hohen BildqualitĂ€t. LCoS-Beamer eigenen sich sowohl fĂŒr die Projektion von Daten als auch von Videos.

Die LCoS-Technik vereint nicht nur die Vor-, sondern auch die Nachteile der LCD- und der DLP-Technik. So ist auch hier die Auflösung des Eingangssignals vorgegeben und es besteht die Gefahr des genannten Memory-Effekts.

ProContra
Höchste Auflösungen und gute FarbenFeste Auflösung des Eingangssignals
NatĂŒrliches BildMemory-Effekt
Sehr gute Schwarzwerte
Hoher Kontrast
Kompakte Bauweise
Fazit: Welche Technik eignet sich wofĂŒr?

Jede der vier Beamer-Arten hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Dementsprechend eignen sich die verschiedenen Beamer fĂŒr unterschiedliche Einsatzzwecke und AnsprĂŒche.

Ein LCD-Beamer ist das passende GerĂ€t fĂŒr PrĂ€sentationen. Er projiziert Texte und Grafiken mit hohem Kontrast und somit gut lesbar auf die Leinwand. Dagegen eignen sich DLP-Beamer aufgrund einer hohen BildqualitĂ€t und geringer Staubentwicklung hervorragend fĂŒr das Heimkino. Anwender, die Strom sparen möchten und dafĂŒr Einbußen hinsichtlich der Lichtleistung in Kauf nehmen, finden in einem LED-Beamer das passende Modell. Anspruchsvolle Anwender, fĂŒr die im Gegensatz dazu die BildqualitĂ€t an erster Stelle steht und der Preis eine untergeordnete Rolle spielt, sind mit einem LCoS-Beamer richtig beraten.

Die richtige Distanz

Neben der verwendeten Technik unterscheiden sich HD-Beamer durch die erforderliche Distanz zur Leinwand in zwei Gruppen: Langdistanz- und Kurzdistanz-Beamer.

Kurzdistanz-Beamer

Sogenannte Kurzdistanz-Beamer, auch Short-Throw-Beamer genannt, schaffen es, bereits aus recht geringer Entfernung ein großes Bild auf die Leinwand zu werfen. Dazu nutzen sie ein Weitwinkelobjektiv. Einige Modelle arbeiten zusĂ€tzlich mit einem Spiegel. Typische Kurzdistanz-Beamer haben ein ProjektionsverhĂ€ltnis, dessen Wert zwischen 0,3 und 1 liegt. Beispielsweise erzeugt ein Kurzdistanz-Beamer mit einem ProjektionsverhĂ€ltnis von 0,6 aus 60 Zentimetern Entfernung eine Bilddiagonale von einem Meter. Dementsprechend ist es möglich, den HD-Beamer recht knapp vor einer großen Leinwand auf einem Tisch oder dem Boden zu platzieren und dabei ein zufriedenstellendes Bild zu erhalten.

Was ist das ProjektionsverhÀltnis?
Es meint das VerhÀltnis zwischen der Bilddiagonale und dem Abstand des Beamers zur Wand. Beispielsweise bedeutet ein ProjektionsverhÀltnis von 2:1, dass der Projektor aus zwei Metern Entfernung eine Bilddiagonale von einem Meter erzeugt.

Kurzdistanz-Beamer eignen sich gut fĂŒr kleinere RĂ€ume, in denen keine Möglichkeit besteht, den Beamer mit grĂ¶ĂŸerer Distanz zur Leinwand aufzustellen. Zudem sind sie immer dann eine gute Lösung, wenn Personen nah an der Leinwand stehen und bei herkömmlichen Beamern Schatten werfen wĂŒrden, zum Beispiel beim Gaming oder bei PrĂ€sentationen.

Hinsichtlich der BildqualitĂ€t können Kurzdistanz-Beamer allerdings nicht ganz mit den Langdistanz-Beamern mithalten. FĂŒr Filmfans sind diese Modelle also keine erstzunehmende Option.

ProContra
Großes Bild aus geringer Entfernung möglichBildqualitĂ€t und Kontrast schwĂ€cher
Ideal fĂŒr kleinere RĂ€ume
Gute Lösung fĂŒr PrĂ€sentationen und Gamer
Flexibler als Langdistanz-Beamer
Langdistanz-Beamer

WĂ€hrend Kurzdistanz-Beamer eine Sonderform darstellen, handelt es sich bei konventionellen HD-Beamern um Langdistanz-Beamer, die mindestens 1,5 Meter Entfernung zur Leinwand haben mĂŒssen, um ein gutes Bild zu erzeugen. Damit eignen sie sich nur fĂŒr etwas grĂ¶ĂŸere RĂ€ume. Der Einsatz dieser Art von HD-Beamern ist unter anderem dann sinnvoll, wenn viele Zuschauer ein großes Bild genießen möchten. Aufgrund der besseren BildqualitĂ€t sind Langdistanz-Beamer die richtige Wahl fĂŒr das Heimkino.

ProContra
Hohe BildqualitĂ€t und guter KontrastNicht fĂŒr kleine RĂ€ume geeignet
GrĂ¶ĂŸeres Bild möglich

Die Auflösung: HD ist nicht gleich HD

Die Bildauflösung wird in Pixel angegeben. Je mehr Pixel, also je mehr Bildpunkte, desto höher die Auflösung. Mit einer hohen Pixeldichte erscheint das Bild scharf und detailgenau. Die veraltete Standardauflösung SD ist vergleichsweise gering. Sie betrĂ€gt 720 mal 576 Pixel. FĂŒr große Bilder reicht SD nicht mehr aus – das Bild wĂŒrde unscharf und verschwommen aussehen. Der mittlerweile grĂ¶ĂŸtenteils etablierte Standard heißt HD (High Definition). Diesen gibt es aber nicht nur in einer Variante. Das wirkt sich direkt auf die Bildausgabe-Formate der Beamer aus und beeinflusst die Kaufentscheidung fĂŒr ein Modell maßgeblich. Welche verschiedenen HD-Standards es gibt und welcher Pixel-Anzahl die Auflösungen entsprechen, zeigt die folgende Tabelle:

BezeichnungAuflösung in Pixel
HD-Ready1.280 x 720
Full-HD1.920 x 1.080
UHD (4k)3.840 x 2.160
UHD-2 (8k)7.680 x 4.320

Um ein zufriedenstellendes Bild an die Wand zu werfen, braucht es mindestens einen HD-Ready-Beamer. Welche Auflösung notwendig beziehungsweise sinnvoll ist, hĂ€ngt neben der BildgrĂ¶ĂŸe von den folgenden Faktoren ab:

  • Der QualitĂ€t der wiederzugebenden Inhalte
  • Dem Abstand des Betrachters zur Wand

UnabhĂ€ngig von der BildgrĂ¶ĂŸe gilt: Je höher die Auflösung, desto geringer kann die Distanz des Zuschauers zum projizierten Bild sein, ohne dass dieses grobpixelig wirkt. FĂŒr die Berechnung des geeigneten Sitzabstands gibt es jeweils eine Faustformel, welche die folgende Übersicht veranschaulicht. FĂŒr unsere Beispielrechnungen gehen wir von einer ProjektionsflĂ€che von 80 Zoll (2,03 Meter) aus.

AuflösungMinimaler SitzabstandMaximaler Sitzabstand
HD-Ready2,9 x 2,03 m = 5,89 m3,2 x 2,03 m = 6,50 m
Full-HD2,5 x 2,03 m =5,08 m2,8 x 2,03 m = 5,68 m
UHD (4k)2,1 x 2,03 m = 4,262,4 x 2,03 m = 4,87 m
UHD-2 (8k)1,7 x 2,03 m = 3,45 m2,0 x 2,03 m = 4,06 m

Die wichtigsten Kaufkriterien: Darauf sollten Sie achten

Neben der verbauten Technik und der Pixelanzahl des ausgegebenen Bildes entscheiden einige weitere essenzielle Faktoren ĂŒber die GĂŒte eines GerĂ€tes und dessen Eignung fĂŒr verschiedene Verbrauchertypen. Dies sind die wichtigsten darunter:

Die Lichtleistung

Die Lichtleistung beziehungsweise LeuchtstĂ€rke eines HD-Beamers gibt Aufschluss ĂŒber dessen Helligkeit bei der Verwendung in hellen oder dunklen RĂ€umen. Hersteller geben die LeuchtstĂ€rke in Lumen oder ANSI Lumen an. Wie hoch sie sein sollte, hĂ€ngt von der ProjektionsflĂ€che und von der Helligkeit der Umgebung ab, in der Anwender das GerĂ€t einsetzen möchten. Beamer mit unter 100 ANSI Lumen pro Quadratmeter ProjektionsflĂ€che sind fĂŒr den Heimkino-Einsatz generell ungeeignet. Wie hoch die LeuchtstĂ€rke abhĂ€ngig vom Umgebungslicht ausfallen sollte, fasst die die folgende Tabelle zusammen:

ANSI-Lumen pro QuadratmeterGeeignete Umgebungshelligkeit
200 bis 250Sehr gut abgedunkelt (vollstÀndig geschlossene RolllÀden)
250 bis 500Nicht komplett abgedunkelt (ein StĂŒck weit geöffnete RolllĂ€den)
Über 500Hell (Tageslicht, direkte Sonneneinstrahlung)

Der Kontrast

Neben der LeuchtstĂ€rke zĂ€hlt der Kontrast zu den wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines Beamers. Dieser Messwert informiert Verbraucher ĂŒber den maximal darstellbaren Helligkeitsunterschied zwischen Schwarz und Weiß. Je höher der Kontrast ausfĂ€llt, umso krĂ€ftiger wirken die Farben auf der Leinwand. Bei einem zu niedrigen Kontrast erscheinen sie matt. Beispielsweise Ă€hnelt das dargestellte Schwarz eher einem Grau. FĂŒr Anwender, die ihren HD-Beamer vorwiegend fĂŒr PrĂ€sentationen einsetzten, ist der Kontrast nicht ganz so entscheidend, da Text auch mit nicht optimalem Kontrast gut lesbar sein kann. HierfĂŒr reicht ein KontrastverhĂ€ltnis ab 5.000:1 aus. Wichtiger ist dieser Faktor fĂŒr den Einsatz im Heimkino-Bereich, um eine hohe QualitĂ€t und eine detailgetreue Bildwiedergabe zu ermöglichen. HierfĂŒr ist ein KontrastverhĂ€ltnis von mindestens 10.000:1 empfehlenswert. FĂŒr anspruchsvolle Zuschauer oder Gamer, die ihre Spielekonsole an den HD-Beamer anschließen möchten, sind KontrastverhĂ€ltnisse ab 50.000:1 optimal. Wer Wert auf einen hohen Kontrast legt, findet in einem DLP-Beamer das passende Modell.

Tipp fĂŒr Gamer – Input-Lag verringern

Wer seine Spielkonsole an den HD-Beamer anschließt, muss aufgrund der komplexen Signalverarbeitung mit einem Input-Lag rechnen. Das bedeutet: Zwischen einer Aktion des Gamers bis zur Anzeige auf der Leinwand können Verzögerungen von 80 bis zu ĂŒber 100 Millisekunden auftreten. So macht das Zocken wenig Spaß. Anwender verringern den Lag, indem sie möglichst alle Bildoptimierungsmaßnahmen deaktivieren. Einige Modelle bieten hierfĂŒr bereits einen speziellen Gamer-Modus, in dem der Input-Lag nur noch zwischen 20 und 40 Millisekunden liegt.

Die wichtigsten AnschlĂŒsse

Welche AnschlĂŒsse der HD-Projektor mitbringen sollte, hĂ€ngt davon ab, an welche GerĂ€te Nutzer ihn anschließen möchten. In der Regel zĂ€hlen HDMI- und USB-Schnittstellen zur Standardausstattung eines guten HD-Beamers. DarĂŒber schließen Anwender alle gĂ€ngigen GerĂ€te wie zum Beispiel das TV-GerĂ€t, einen Receiver, Tablets oder Smartphones an den Beamer an. NĂŒtzlich sind außerdem Audio-Schnittstellen und ein Netzwerkanschluss. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Schnittstellen im Überblick:

HDMI

Digitale Schnittstelle zur Bild- und TonĂŒbertragung. DarĂŒber schließen Anwender HDTV-GerĂ€te wie Fernseher, Spielkonsolen und Receiver an den Beamer an.

DVI

Digitale (DVI-D) und analoge (DVI-I und DVI-A) Schnittstelle fĂŒr die BildĂŒbertragung. Über sie lassen sich PCs oder Monitore mit dem Beamer verbinden. Meist ist die LĂ€nge auf 15 Meter begrenzt. FĂŒr DVI-D und DVI-I sind HDMI-Adapter verfĂŒgbar.

VGA

Analoger Anschluss zur BildĂŒbertragung vom PC oder Notebook. Er ist auch unter der Bezeichnung DSub15 bekannt und bietet im Vergleich zu anderen analogen AnschlĂŒssen wie S-Video, SCART oder Cinch-Video eine gute BildqualitĂ€t, weshalb er im Gegensatz zu den genannten auch bei aktuellen Beamern noch Verwendung findet.

3,5-mm-Kline IN

Audio-Eingang fĂŒr HD-Beamer mit internen Lautsprechern. Er bietet die Möglichkeit, ein Tonsignal von einem externen GerĂ€t ĂŒber den Beamer auszugeben.

3,5-mm-Kline OUT

Audio-Ausgang zum Anschluss externer Lautsprecher an den Projektor. Das Tonsignal wird durch den Klinkenanschluss zum Beamer geleitet, der es an die angeschlossenen Lautsprecher weitergibt.

USB Typ-A

GĂ€ngige USB-Schnittstelle zur DatenĂŒbertragung von externen Speichermedien wie USB-Sticks oder externen Festplatten.

USB Typ-C

Aktuell der Standardanschluss fĂŒr viele Smartphones und Tablets. Er vereint die Daten-, Strom- und BildĂŒbertragung und ist deutlich schneller als ein herkömmlicher USB-3.0-Anschluss.

Wie Anwender ihren HD-Beamer an ein TV-GerĂ€t oder einen Receiver anschließen, zeigt das folgende Video von rebeam GmbH:

Die Lampenlebensdauer verlÀngern

Die in den Beamern verbauten Lampen verschleißen mit der Zeit langsam, aber sicher, und mĂŒssen irgendwann gegebenenfalls ausgetauscht werden. Neue Beamerlampen bewegen sich preislich in einem Rahmen von 60 bis 150 Euro. Um zu vermeiden, dass die Lampe unnötig schnell schon eines Austausches bedarf und ihre Lebensdauer möglichst zu verlĂ€ngern, sollten Nutzer die folgenden Anwendungstipps beachten:

1. Den Eco-Modus verwenden

Einige HD-Beamer verfĂŒgen ĂŒber einen Eco-Modus. In diesem arbeitet das GerĂ€t mit reduzierter Helligkeit. Auf diese Weise verbraucht es nicht nur weniger Strom, sondern schont auch die Lampe.

2. Wackeln vermeiden

WĂ€hrend des Betriebs sollten jegliche ErschĂŒtterungen des Projektors unbedingt vermieden werden. Vor allem im heißen Zustand sind die Lampen sehr empfindlich und können im schlimmsten Fall zerbrechen.

3. Finger weg von der Lampe

Auf keinen Fall sollten Nutzer die Beamerlampe anfassen. Zum einen ist sie im eingeschalteten Zustand sehr heiß und birgt Verbrennungsgefahr. Zum anderen ist der Kontakt mit fettiger Haut schĂ€dlich fĂŒr die Lampe. Das Fett der Haut kann sich nĂ€mlich in den Glaskolben einbrennen, sodass die Lampe matt wird, was schwĂ€re Bilder zur Folge hat.

4. StÀndiges An- und Ausschalten vermeiden

Jedes Ein- und Ausschalten stellt fĂŒr die Beamerlampe eine Belastung dar. Bei kurzen Pausen sollten Anwender den Beamer also lieber angeschaltet lassen.

5. Ausreichend Zeit zum AbkĂŒhlen geben

Üblicherweise haben HD-Beamer eine vom Hersteller vorgegebene AbkĂŒhlzeit. Innerhalb dieser mĂŒssen sie am Strom bleiben, damit das ausgeschaltete GerĂ€t die Lampe nachkĂŒhlen kann. Eine ausreichende AbkĂŒhlzeit ist wichtig, um das Material der Lampe lĂ€nger in seiner Ursprungsform zu halten und ein vorzeitiges Durchbrennen zu vermeiden.

Wer hat HD-Beamer getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die HD-Beamer nicht selbst getestet.

Im Jahr 2018 hat die Stiftung Warentest hat 15 Beamer getestet; bei 12 handelt es sich um Langdistanz-Beamer, drei weitere sind dagegen Kurzdistanz-Beamer. Unter ersteren, die mehrere Meter von einer Wand entfernt stehen mĂŒssen, kann sich der Epson EH-TW5400 mit der Testnote 2,2 als Testsieger hervortun. In den Kategorien „BildqualitĂ€t“ und „Handhabung“ erhielt er das QualitĂ€tsurteil „gut“. Einzig die Umwelteigenschaften beurteilen die Tester als „befriedigend“. Auch das Modell EH-TW5650 von Epson kann mit der Testnote 2,2 nahezu identische Werte wie der firmeninterne Konkurrent erzielen. Im Vergleich ist er jedoch mit rund 800 Euro rund 200 Euro teurer als das 5400er-Modell. Der letzte Platz im Test ging an den Sony VPL-PHZ10 (Note 3,7). Der Beamer mit Lasertechnologie erhielt aufgrund mangelhafter Umwelteigenschaften das Test-QualitĂ€tsurteil „ausreichend“.

Unter den HD-Beamern auf Kurzdistanz hat der BenQ TH671ST (Note 2,6) den Testsieg errungen. Eine gute BildqualitĂ€t und Handhabung konnten die Redakteure ĂŒberzeugen. Der Epson EH-LS100 der anstatt einer Lampe einen Laser als Lichtquelle verwendet, musste aufgrund mangelhafter Umwelteigenschaften AbzĂŒge in der Gesamtwertung hinnehmen und belegt somit den letzten Platz und die Testnote 3,5. Auffallend im Test ist, dass die BildqualitĂ€t der Kurzdistanz-Beamer nicht mit der QualitĂ€t der Langdistanz-Beamer mithalten kann.

Das Magazin CHIP hat 2018 21 HD-Beamer getestet, die auf weite Distanz zur ProjektionsflĂ€che zu positionieren sind. Der Testsieger ist der Acer VL7860 (1,4). In den Kategorien „BildqualitĂ€t“, „Ausstattung“ und „Ergonomie“ hat das GerĂ€t positive Ergebnisse erzielt. Einzig im Bereich „Energieeffizienz“ bewegt sich der Beamer im durchschnittlichen Mittelfeld. Mit rund 3.000 Euro ist das GerĂ€t zudem vergleichsweise teuer. Die rote Laterne hat der IN118HDxc von InFocus erhalten. Der HD-Beamer fiel in allen vier Kategorien negativ auf und ist selbst mit 500 Euro in puncto Preis-Leistung verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig teuer.


Teaserbild: © Anton / stock.adobe.com | Abb. 1: © Lukas Gojda / stock.adobe.com | Abb. 2: © Farmer / stock.adobe.com | Abb. 3: © Alex / stock.adobe.com | Abb. 4: © VIS Fine Arts / stock.adobe.com | Abb. 5: © Andrii A / stock.adobe.com | Abb. 6: © Cupita / stock.adobe.com | Abb. 7: © Cupita / stock.adobe.com | Abb. 8: © revenaif / stock.adobe.com | Abb. 9: © Ban / stock.adobe.com | Video: © rebeam GmbH / YouTube