Obstpressen-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Obstpresse dient der natürlichen Gewinnung von Saft.
  • Für den Privatgebrauch bieten sich manuell betriebene Pressen an.
  • Bei kleineren Mengen Obst reicht eine Presse mit einem Fassungsvermögen von drei bis fünf Litern aus.
  • Ein Presstuch erleichtert die Reinigung nach dem Arbeitsvorgang

Saftpressen nach althergebrachter Art

Früchte werden schon seit jeher zu Saft verarbeitet, der nahrhaft und gesund ist. Durch die heute üblichen industriellen Herstellungsprozesse gehen allerdings viele Nährstoffe verloren. Wer selbst Saft herstellen möchte, braucht dazu lediglich frisches Obst und eine Obstpresse. Eine solche Presse ist besonders praktisch, wenn Sie ohnehin einen oder mehrere Obstbäume im Garten haben. Frisches Obst aus dem Supermarkt lässt sich genauso gut zu Saft verarbeiten. Die Obstpresse verarbeitet Kern-, Beeren- und Steinobst schonend zu leckeren Säften, wobei alle Vitamine erhalten bleiben. Damit das Obst gepresst werden kann, muss es in der Regel zu Maische zerkleinert werden.

Obstpresse unter einem Apfelbaum

Welche Arten von Obstpressen gibt es?

InteressentInnen haben beim Kauf einer Obstpresse die Wahl zwischen einer manuellen, hydraulischen und elektrischen Presse. Für die Entscheidung ist erheblich, wie viel eigenen Kraftaufwand Sie zu erbringen bereit sind.

Die manuelle Obstpresse

Diese klassische Obstpresse existiert in ähnlicher Form schon seit Jahrhunderten. Sie besteht aus einer Art Holzkorb, der von einem Metallring zusammengengehalten wird. Mitunter sind auch Edelstahlbehälter auf dem Markt zu finden. Unter dem Korb befindet sich ein Auffangbehälter für den Saft, darüber wiederum eine Presskonstruktion, die aus Spindel, Dreharm und Pressscheibe besteht. Durch Drehen des Arms bewegt sich die Pressscheibe entlang der Spindel hinunter und zerquetscht das zerkleinerte Obst zu Saft, der in den Auffangbehälter fließt.

Die manuelle Obstpresse wird oft verwendet, da sie günstig ist und wenig wiegt. In der Regel weist eine solche Presse ein eher geringes Fassungsvermögen auf. Dass sie mit eigener Kraft betrieben werden muss, mag für die einen Ansporn, für die anderen eher abschreckend sein. Dafür benötigt sie weder Strom noch Wasser, um zu funktionieren.

Die Hydropresse

Bei der Hydropresse muss nicht selbst Hand angelegt werden. Für ihren Betrieb ist lediglich ein Wasseranschluss nötig. Der Aufbau gestaltet sich ähnlich wie bei der manuellen Presse, allerdings befinden sich im Inneren des Korbs Gummimembrane, die sich beim Einfließen von Wasser ausdehnen und das Obst an die Innenwand des Korbes drücken. Durch einen Schlauch fließt der gewonnene Saft in den Auffangbehälter. Eine Hydropresse ist zwar teurer als eine Handpresse, produziert aber größere Mengen Saft in kürzerer Zeit. Sie ist daher gut für größere Haushalte geeignet.

Die elektrische Obstpresse

Eine elektrische Obstpresse wird mit Strom betrieben. Sie ist in der Regel groß und teuer und findet eher gewerblich Verwendung. Besonders große Pressen werden Kelter genannt und zur Weinherstellung genutzt. Wer eine Obstpresse für den privaten Gebrauch sucht, die sich ohne eigenen Kraftaufwand bedienen lässt, sollte eher zur Hydropresse greifen.

Wichtige Kriterien beim Kauf einer Obstpresse

Obstpressen sind keine sehr komplexen Geräte. Wer sich für eine solche Presse interessiert, sollte vor allem auf die Größe, das Material und den Preis achten.

Material und Gewicht

Obstpressen bestehen in der Regel aus Holz oder Edelstahl. Bei Letzterem handelt es sich um das langlebigere Material, solche Pressen sind allerdings höherpreisiger. Günstige Holzpressen für weniger als 50 Euro halten in Sachen Robustheit oft nicht allzu viel aus und sind schnell unbrauchbar. Wichtig ist, dass sich die Presse zwecks Reinigung leicht auseinandernehmen lässt. Bei hölzernen Spindelpressen ist das in den meisten Fällen möglich, bei hydraulischen und elektrischen Modellen nur selten.

Gerade wenn Sie die Obstpresse an verschiedenen Orten aufbauen wollen, sollte sie nicht zu schwer sein. Ein gewisses Eigengewicht ist allerdings dem sicheren Stand der Presse zuträglich. Pressen aus Holz sind leichter als Modelle aus Edelstahl und daher für den flexiblen Einsatz besser geeignet.

Saftpresse von Innen

Größe und Fassungsvermögen

Je größer die Obstpresse ist, desto mehr Früchte passen hinein. Wer eine große Menge Obst verarbeiten will, kann dies mit einer großen Presse in wenigen Arbeitsschritten tun. Das bedeutet eine Zeit- und Kraftersparnis. Wer nur wenig Obst zu verarbeiten hat, kommt auch mit einer kleinen Presse aus. Die kleinsten Obstpressen haben ein Fassungsvermögen von nur etwa drei Litern, wobei die Saftausbeute circa 50 bis 70 Prozent des Fassungsvermögens beträgt. Sie liefern in einem Durchgang also nur wenig Saft. Bei Obstpressen sind Größen von bis zu 50 Litern üblich, wobei solche großen Pressen für Privathaushalte nicht nötig sind. Für eine ordentliche Menge Obst reicht ein Modell mit einem Fassungsvermögen von 20 Litern aus.

Obstpressen-Zubehör

Ein unverzichtbares Zubehörteil ist das sogenannte Presstuch. Sollte es nicht im Lieferumfang enthalten sein, ist es ratsam, es im Baumarkt nachzukaufen. Das Presstuch besteht aus Nylon, Polyester oder Leinen. Es fungiert als Filter, durch den der Saft läuft. Je klarer dieser sein soll, desto engmaschiger muss auch das Tuch sein. Achten Sie darauf, dass das Presstuch die passende Größe für Ihre Obstpresse hat.

Für eine manuelle Saftpresse werden zudem Pressklötze benötigt. Diese Holzklötze sind zwar in der Regel im Lieferumfang enthalten, verschleißen aber schnell. Sie können für wenige Euro nachgekauft werden.

Viele Obstsorten, etwa Äpfel, müssen zerkleinert werden, bevor sie sich pressen lassen. Die zerkleinerten Früchte werden Maische genannt. Bei großen Mengen Obst empfiehlt es sich, diese mithilfe einer Obstmühle zu zerkleinern, anstatt die Früchte selbst mühselig zu zerschneiden.

Nach der erfolgreichen Saftgewinnung muss dieser irgendwo aufbewahrt werden. Hierfür eignen sich Saftfässer. Für die meisten Saftmengen sind Größen zwischen 20 und 50 Litern ideal.


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