Wildkameras-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Mit einer Wildkamera können Sie Tiere in ihrem Lebensraum beobachten.
  • Die GerĂ€te lassen sich auf PrivatgrundstĂŒcken auch als Überwachungskamera nutzen.
  • Mit einem Passiv-Infrarot-Bewegungssensor nehmen Wildkameras alles auf, was Ihnen vor das Objektiv tritt.
  • Per WLAN oder Mobilfunk werden die Bild- und Videoaufnahmen direkt an Ihr mobiles EndgerĂ€t gesandt.
  • Wildkameras bewegen sich in einer gesetzlichen Grauzone.

Der heimliche Beobachter: Die Wildkamera

Waidmannsheil! So lautet eine klassische Grußformel im JĂ€gerjargon, die bei Jagderfolg mit einem „Waidmannsdank“ erwidert werden darf. Doch nur der aufmerksame Beobachter wird erfolgreich sein. Um Wild zu observieren, mĂŒssen Sie lĂ€ngst nicht mehr stundenlang auf der Lauer liegen; greifen Sie stattdessen zu einer Wildkamera. Die handlichen Kamerafallen sind mit Bewegungs- sowie Temperatursensoren ausgestattet und von einem robusten GehĂ€use umgeben.

Nicht nur fĂŒr JĂ€ger lohnt sich eine Wildkamera, sondern auch fĂŒr interessierte (Hobby)-Biologen, die Tierverhalten aus nĂ€chster NĂ€he studieren möchten. Wer mit Tieren gar nichts am Hut hat, kann die Wildkamera im heimischen Garten oder in den eigenen vier WĂ€nden einsetzen, um ungebetene GĂ€ste im Auge zu behalten.

Der Vater der Wildtier-Fotografie

George Shiras III. war ein US-amerikanischer Politiker, der sich vor und nach seiner Zeit im US-ReprĂ€sentantenhaus der biologischen Forschung und der Naturfotografie widmete. Da er fĂŒr seine Naturaufnahmen als einer der ersten von Kamerafallen und Blitzlichtern Gebrauch machte, bezeichnete ihn das Magazin National Geographic als den Vater der Wildtier-Fotografie.

Welche Vorteile bietet eine Wildkamera?

Der grĂ¶ĂŸte Vorteil einer Wildkamera ist ihre vielseitige Einsetzbarkeit. Die Kamerafallen kommen in diversen privaten Bereichen zum Einsatz. Sie machen hochauflösende Aufnahmen von Dingen, die oft im Verborgenen geschehen. Sei es das streunende Wild oder der schleichende Einbrecher, auf den Fotos und Videos der Wildkamera werden sie alle in hoher Auflösung festgehalten. Dank des Bewegungsmelder macht die Kamera die Aufnahmen automatisch, ohne dass Sie vor Ort sein mĂŒssen. Die GerĂ€te sind ebenso robust wie wetterbestĂ€ndig und stellen keinen Eingriff in die natĂŒrliche Umgebung der Wildtiere dar. Da sie gut getarnt und nahezu unsichtbar sind, fĂŒhlen sich Tiere durch sie nicht gestört; Einbrecher wiegen sich zudem in Sicherheit.

VorteileNachteile
Unbemerktes Beobachten von Tieren und EinbrechernDiebstahlgefÀhrdet
Langanhaltende AkkusFehlauslösungen möglich
Robust und witterungsbestÀndigGeringe Sichtreichweite bei Nacht
Auslöser mit Bewegungsmelder

FĂŒr wen eignet sich eine Wildkamera?

Wildkameras eignen sich nicht nur fĂŒr Revierpfleger und WaldpĂ€chter, sondern auch fĂŒr Gewerbe und Wissenschaft. Falls Sie JĂ€ger sind, können Sie mit einer Wildkamera eine Kirrung oder einen Luderplatz auskundschaften. Ersteres stellt einen Platz dar, an dem Futter ausgebracht wird, letzteres ist eine Einrichtung zum Anlocken von Fleischfressern. Sie können also entweder selbst auf die Jagd gehen oder ihr Jagdgebiet und den Tierbestand regelmĂ€ĂŸig ĂŒberwachen. Auch landwirtschaftliche NutzflĂ€chen oder gewerbliche Einrichtungen können Sie mit einer Wildkamera kontrollieren. Sie weisen auf unbefugte Übergriffe hin, seien es menschliche oder tierische. Ebenso bleiben illegale MĂŒllentsorgung und Diebstahl einer Wildkamera nicht verborgen. Zu guter Letzt bietet sie eine gute Möglichkeit fĂŒr Naturfotografen und Forscher, Einblicke in die natĂŒrliche Umgebung von Wildtieren zu erhalten.

Wie ist eine Wildkamera aufgebaut?

Eine Wildkamera besteht aus fĂŒnf Bestandteilen: einer Kamera- sowie Blitzeinheit, einem Bewegungssensor, einem Batterie- beziehungsweise Akkufach und einem GehĂ€use. Das Kameraobjektiv dient dazu, Fotos und Videos aufzunehmen, wĂ€hrend die LEDs das Objekt beleuchten und so auch nĂ€chtliche Aufnahmen ermöglichen. Das GehĂ€use ist stoßfest sowie wasserdicht und zumeist in Tarnmustern gestaltet, um es in der Natur versteckt zu halten.

Aufbau einer WildĂŒberwachungskamera
Die grundlegenden Bestandteile einer Wildkamera.

LĂ€cheln bitte

Mit einer Wildkamera haben Sie nicht nur die Möglichkeit, Fotos aufzunehmen, sondern auch Videos zu machen. Über die Art und Weise der Aufnahme haben Sie freie Hand: Beispielsweise können Sie per Zeitplanung Aufnahmefenster festlegen.

Wildkamera Foto
Foto

Der Bildmodus ist der klassische Verwendungszweck einer Wildkamera. Sobald das GerĂ€t eine Bewegung vor sich erkennt, macht es ein Foto. Die meisten Wildkameras bieten zudem die Option, Bilderserien anzufertigen. Der Großteil der Modelle nimmt 1 bis 4 Bilder hintereinander jeweils in einem Abstand von 1 bis 5 Sekunden auf. Diese Einstellungen kann der Nutzer individuell bestimmen.

Wildkamera Video
Video

Die meisten Wildkameras sind auch in der Lage, kurze Videosequenzen mit einer LĂ€nge von 5 bis 60 Sekunden aufzunehmen. Die Auflösung betrĂ€gt bei gĂŒnstigen Modellen 1.280 mal 720 Pixel, Full-HD-Wildkameras bieten hingegen Videos mit einer Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixeln. Optional kann auch der Ton aufgenommen werden. Je nach Kamera macht das GerĂ€t vor Beginn der Sequenz ein Bild und startet 2 bis 4 Sekunden danach das Video.

Wildkamera Uhr
Zeitschaltung

Einige Wildkamera-Modelle verfĂŒgen ĂŒber einen Zeitplanungsmodus, der fĂŒr einen festgelegten Zeitraum ein Bild anfertigt. Manche GerĂ€te erlauben es dem Nutzer, mehrere Zeitfenster fĂŒr einen Tag festzulegen. Das Zeitintervall zwischen den Aufnahmen betrĂ€gt bei den meisten Kameras zwischen einer Sekunde und einer Stunde. Die Einzelaufnahmen können Sie anschließend zu einem Video zusammenfĂŒgen.

Es werde Licht

Je nachdem, welches Objekt Sie in welchem Abstand aufnehmen möchten, sollten Sie beim Kauf auf die Art des Blitzes achten. Es gibt drei verschiedene Blitz-Einheiten, die in aktuellen Wildkamera-Modellen verbaut sind: Infrarotblitz, Schwarzlichtblitz und Weißlichtblitz.

Wildkamera Infrarotblitz
Infrarotblitz

Der herkömmliche Infrarotblitz funktioniert mit einer WellenlĂ€nge von 850 Nanometer und ist fĂŒr das Auge kaum wahrnehmbar. Das LED-Licht ist lediglich fĂŒr 0,3 bis 1,5 Sekunden sichtbar, sofern jemand frontal in die Kamera blickt. Low-Glow-LEDs leuchten das GelĂ€nde auch nachts ausreichend aus. Die Helligkeit hat eine hohe Reichweite. Ein rötliches Glimmen ist klar erkennbar. No-Glow-LEDs hingegen sind so gut wie unsichtbar. Das Licht hat eine eingeschrĂ€nkte Reichweite, eignet sich aufgrund der UnauffĂ€lligkeit jedoch gut zur Überwachung von Objekten.

Wildkamera Schwarzlichtblitz
Schwarzlichtblitz

Der Schwarzlichtblitz ist ein spezieller Infrarotblitz, der mit einer WellenlĂ€nge von 940 bis 950 Nanometer arbeitet und fĂŒr Menschen sowie Tiere unsichtbar ist. Die Blitzlicht-Reichweite ist 20 Prozent geringer als bei einem herkömmlichen Blitz mit Infrarot. Zudem zeigen die Fotos ein leichtes Bildrauschen. Falls Sie scheues Wild fotografieren möchten oder der Meinung sind, die Tiere könnten verjagt werden, empfiehlt sich ein Schwarzlichtblitz. Die Wildkameras verraten sich auch bei der Überwachung von Eigentum nicht. Auch hier sind Low-Glow- und No-Glow-LEDs erhĂ€ltlich.

Wildkamera Weißlichtblitz
Weißlichtblitz

Der Weißlichtblitz ist die klassische Variante, die bei herkömmlichen Kameras Verwendung findet. Das Licht befindet sich im sichtbaren Bereich. Der Blitz garantiert auch bei Dunkelheit eine hohe BildqualitĂ€t. Selbst bei Nacht können Sie so scharfe und farbige Aufnahmen machen lassen. Da der Blitz nur kurz aufleuchtet und vom Tier nicht zu lokalisieren ist, wird es nur selten verscheucht. Die Variante eignet sich jedoch nicht fĂŒr eine Überwachungskamera, da der Blitz auffĂ€llig ist.

I like to move it

Sobald sich etwas vor die Linse der Wildkamera bewegt, macht diese ein Foto. Da das Signal des Bewegungsmelders erst an die Kamera ĂŒbermittelt werden muss, entstehen die Bilder meist mit einer kurzen Verzögerung, die es zu bedenken gilt.

Wildkamera PIR-Sensor
PIR-Sensor

Eine Wildkamera wird durch einen sogenannten PIR-Sensor, einen Passiv-Infrarot-Bewegungssensor ausgelöst. Wenn das GerĂ€t innerhalb des Erfahrungsbereiches binnen einer bestimmten Zeitspanne eine WĂ€rmequelle ortet, löst der Bewegungsmelder die Kamera aus. Da WĂ€rmestrahlen nicht in der Lage sind, Glas zu durchbrechen, sollte die Kamera nicht dahinter sehen. Der Sensor wĂŒrde das Objekt nicht erkennen.

Wildkamera Auslösezeit
Auslösezeit

Die meisten Wildkameras lösen innerhalb von 0,7 bis 1,5 Sekunden aus. Manche Modelle brauchen sogar nur 0,2 bis 0,3 Sekunden. Je nach Einsatzzweck stellt eine lange Auslösezeit kein Problem dar: Wollen Sie zum Beispiel Kirrungen oder Lecksteine beobachten, wird das Wild verweilen. Die Wildkamera hat also genĂŒgend Zeit, ein Bild aufzunehmen. FĂŒr die Observierung eines Wildwechsels ist eine kurze Auslösezeit von Vorteil, da sich die Tiere bewegen.

Wildkamera Auflösung
Auflösung

In vielen FĂ€llen ist bereits eine niedrige Auflösung von 3 bis 5 Megapixeln ausreichend, um einzelne Tiere zu bestimmen. FĂŒr eine Überwachungskamera bietet sich jedoch eine höhere Auflösung an. Viele Wildkameras verfĂŒgen deshalb bereits ĂŒber 8 bis 20 Megapixel. Eine hohe Auflösung verhindert allerdings kein Bildrauschen, da dieses hauptsĂ€chlich von der Lichtempfindlichkeit des Objektivs abhĂ€ngt.

Sie haben Post

Wildkameras werden hauptsĂ€chlich im Freien installiert. Damit Sie jeder Zeit die Aufnahmen der Kamera erhalten, muss das GerĂ€t auch draußen online sein. Mit einem WLAN- und bestenfalls einem Mobilfunkmodul ist dies kein Problem. Achten Sie zudem auf die Angabe der IP-Schutzklasse, denn diese informiert Sie darĂŒber, wie witterungsbestĂ€ndig Ihre Wildkamera ist.

Wildkamera Empfang
Empfang

Viele Wildkamera-Modelle verfĂŒgen ĂŒber ein WLAN- und ein Mobilfunkmodem. Falls Ihre Kamera online ist, kann sie das aufgenommen Bild binnen weniger Sekunden an Ihr mobiles EndgerĂ€t verschicken. WLAN hat den Nachteil, dass sich das GerĂ€t in Reichweite eines Routers befinden muss und allenfalls als Überwachungskamera auf einem PrivatgrundstĂŒck dienlich ist, aber nicht zum Einsatz im Wald. Sofern Sie die Wildkamera mit einer SIM-Karte ausgestattet haben, können Sie von den Netzstandards Gebrauch machen. Aktuelle GerĂ€te nutzen UMTS und versenden Dateien mit 384 Kilobit pro Sekunde.

Wildkamera Schutzklasse
Schutzklasse

Die Resistenz gegenĂŒber UmwelteinflĂŒssen wird bei Wildkameras mit dem sogenannten IP-Wert beschrieben. Dieser besteht aus zwei Ziffern, die von 0 bis 9 reichen. Die erste Ziffer steht fĂŒr die Stoßfestigkeit des GerĂ€ts, die zweite beschreibt den Schutz gegen Wasser. Je höher die beiden Ziffern sind, desto langlebiger ist das Produkt. Die Ziffer 0 bedeutet, dass der Kamera keinerlei Schutz geboten werden. Die 9 hingegen deutet darauf hin, dass das GerĂ€t selbst gegen extreme UmwelteinflĂŒsse geschĂŒtzt ist.

Alles recht im Winkel

Die verschiedenen Wildkamera-Modelle haben unterschiedliche Aufnahmewinkel, die je nach Nutzen bestimmte Vorteile mit sich bringen. Die Produktepalette hÀlt GerÀte mit Aufnahmewinkeln von 52 bis 120 Grad bereit.

Wildkamera 52 Grad
52 Grad

Das Bild zeigt eine weniger weite FlĂ€che, dafĂŒr werden die Objekte grĂ¶ĂŸer und detailreicher dargestellt. Diese Kameras sind dann sinnvoll, wenn Sie ein einzelnes Objekt oder eine kleine FlĂ€che ĂŒberwachen möchten. Falls die Objekte zu nah an der Kamera stehen, kann es zu UnschĂ€rfen kommen. Der optimale Aufnahmebereich betrĂ€gt 5 bis 15 Meter.

Wildkamera 80 bis 90 Grad
80 bis 90 Grad

Wildkameras mit einem Bildwinkel von 80 bis 90 Grad sind fĂŒr verschiedenste Zwecke geeignet und stellen einen guten Kompromiss dar. Der ausgeglichene Aufnahmewinkel erlaubt sowohl prĂ€zise Nah- als auch detaillierte Fernansichten. FĂŒr diese Wildkameras betrĂ€gt der optimale Darstellungsbereich betrĂ€gt zwischen 1,5 und 13 Meter.

Wildkamera 100 bis 120 Grad
100 bis 120 Grad

Kameras mit diesem Aufnahmewinkel eignen sich bestens, um ein weitflĂ€chiges Gebiet oder auch enge RĂ€ume zu ĂŒberwachen. Weit entfernte Objekte wirken aufgrund des Winkels kleiner, wĂ€hrend Objekte, die direkt vor der Wildkamera stehen, nicht das gesamte Blickfeld einnehmen. Der optimale Aufnahmebereich liegt zwischen 0,5 und 10 Metern.

Unter der Haube: Batterien und Akkus

Sofern Sie die Wildkamera zu Überwachung Ihres Eigenheims nutzen, können Sie das GerĂ€t per Netzteil betreiben und so fĂŒr die FunktionalitĂ€t Sorge tragen. Da Sie in der Natur jedoch keinen Stromanschluss finden werden, mĂŒssen Sie sich auf den Batterie- beziehungsweise Akkubetrieb des GerĂ€ts verlassen. Die maximale Batterielaufzeit betrĂ€gt bei einem regulĂ€ren Einsatz im Wald mit einem durchschnittlichen Tieraufkommen meist zwischen 6 und 12 Monaten. Die Laufzeit hĂ€ngt von unterschiedlichen Faktoren, allen voran dem Einsatzzweck der Kamera, ab:

  • Kameraeinstellungen
  • Auslösungsfrequenz
  • Temperatur
  • Anfangsladestand

Um eine Wildkamera ohne Netzteil zu betreiben, können Sie handelsĂŒbliche Batterien nutzen. Diese sind preiswert, jedoch nicht wiederaufladbar, weshalb Sie sie anschließend entsorgen mĂŒssen. Nachhaltiger sind Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren. Diese sind zwar pro StĂŒck etwas teurer, dafĂŒr allerdings wiederaufladbar und kĂ€lteresistent, sogar bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts. Verzichten Sie auf Lithium-Ionen Batterien. Sie erzeugen eine höhere Spannung als herkömmliche Akkus und wĂŒrden dadurch die Kamera beschĂ€digen. Achten Sie darauf, dass alle Akkus den gleichen Ladestand haben, wenn Sie sie in das GerĂ€t setzen.

Wie kann ich die Laufzeit meiner Wildkamera erhöhen?

Setzen Sie zunĂ€chst die Werte in den Einstellungen herab, um zu hohem Stromverbrauch vorzubeugen. Zwar dienen die Lichter der nötigen Ausleuchtung am Tag und in der Nacht, allerdings lassen sie sich auf ein Minimum reduzieren. Falls Sie das nicht selbst in die Hand nehmen möchten, bietet sich ein Modell mit automatischer Belichtungskorrektur an. In diesem Fall erkennt das GerĂ€t eigenstĂ€ndig, welche Belichtung notwendig ist. Der Fotomodus verbraucht generell weniger Strom als der Videomodus. FĂŒr Videosequenzen empfiehlt es sich, eine kurze VideolĂ€nge von wenigen Sekunden einzustellen. Auch die Anzahl der Fotos in einer Bilderserie lĂ€sst sich reduzieren. Aktivieren Sie die Zeitschaltuhr der Wildkamera, falls die Beobachtung nur zu bestimmten Tageszeiten relevant ist. Außerhalb des angegebenen Intervalls schaltet sich die Kamera automatisch aus. Manche Modelle können Sie auch per Fernbedienung steuern.

Was sind die hÀufigsten Fehlfunktionen einer Wildkamera?

Der hÀufigste Fehler bei Wildkameras ist ein ungewolltes Bild oder Video. In manchen Momenten neigen die Kameras dazu, Aufnahmen zu machen, wenn scheinbar nichts zu sehen ist, und in den Augenblicken, in denen sie auslösen sollen, zu versagen. Hin und wieder liegt das am Winkel: Einige Wildkameras haben Probleme damit, ein Objekt zu erfassen, das sich frontal auf die Kamera zu- oder von ihr wegbewegt. Oft sind jedoch die Sensoren das Problem, die entweder zu empfindlich oder zu unempfindlich eingestellt sind. Wildkameras können ein Objekt besser identifizieren, wenn der Unterschied zwischen der Umgebungstemperatur und der Eigentemperatur des Lebewesens hoch ist. So ist es besonders im Sommer wichtig, dass Sie die Empfindlichkeit der Sensoren manuell hochregulieren.

Falls Sie ein Bild „ohne Inhalt“ erhalten sollten, kann dies mehrere GrĂŒnde haben:

  • Ein kleines Lebewesen, zum Beispiel eine Maus, versteckt sich auf dem Bild.
  • Ein schnelles Lebewesen, beispielsweise ein Vogel, ist so schnell an der Kamera vorbeigeflogen, dass sie ihn nicht einfangen konnte.
  • Falls die Kamera nicht festmontiert sein sollte und sich im Wind wiegt, könnte die Eigenbewegung sie auslösen.
  • Leblose GegenstĂ€nde, die sich im Wind bewegen und von der Sonne erwĂ€rmt worden sind, hĂ€lt die Kamera fĂŒr Lebewesen.

Diesen UmstÀnden können Sie mit wenigen Handkniffen entgegenwirken:

  • Befestigen Sie die Kamera nicht an leicht beweglichen Objekten.
  • Entfernen Sie GegenstĂ€nde, die die Kamera fĂ€lschlicherweise fĂŒr Lebewesen halten könnte, aus dem Sichtfeld des Objektivs.
  • Verringern Sie die Bewegungsempfindlichkeit des Sensors, um beispielsweise große Tiere aufzunehmen.

Falls es dennoch zu Problemen oder Fehlaufnahmen kommen sollte, können Sie die FunktionalitĂ€t Ihrer Wildkamera Schritt fĂŒr Schritt ĂŒberprĂŒfen:

  1. Statten Sie die Wildkamera mit neuen Batterien oder einem vollaufgeladenen Akku aus.
  2. Sorgen Sie fĂŒr ausreichend freien SD-Kartenspeicher.
  3. Positionieren Sie die Kamera auf einer Höhe von 1,20 bis 1,50 Meter.
  4. Passen Sie gegebenenfalls die Empfindlichkeit des Bewegungssensors an.
  5. Gehen Sie von links nach rechts vor der Kamera entlang, um die seitliche Bewegungserkennung zu testen. NĂ€hern Sie sich langsam dem GerĂ€t von vorn, um die Frontalerkennung zu ĂŒberprĂŒfen.

Wie befestige ich eine Wildkamera?

Bei den meisten Wildkameras ist ein Band oder Gurt im Lieferumfang enthalten, mit dem Sie das GerĂ€t an einem Baum, Pfahl oder Ähnlichem befestigen können. Dadurch mĂŒssen Sie weder bohren noch hĂ€mmern und schonen die Flora.

Wo verstecke ich eine Wildkamera am besten?

Die Kameras befinden sich in einem witterungsbestĂ€ndigen GehĂ€use, das meist in Tarnfarben und -mustern gehalten ist. Sie bringen also bereits eine „natĂŒrliche“ Tarnung mit, die Ihnen die Arbeit erleichtert. Befestigen Sie die Wildkamera an einem Baum oder nutzen Sie ein Tarnnetz, um sie „unsichtbar“ werden zu lassen. In privaten Haushalten ist es ratsam, die Kamera in ein volles Regal, in den Topf einer Zimmerpflanze zu stellen oder das GehĂ€use farblich anzupassen. Falls die Kamera vor einer Backsteinwand steht, können Sie es beispielsweise rötlich-grau anmalen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Kamera einwandfrei funktioniert: Linse, Infrarot-Sensor und LED-Felder dĂŒrfen nicht verdeckt werden. Zudem sollte die Kamera nicht hinter Glas stehen. FĂŒr die optimale Rundum-Beobachtung bieten sich mehrere Wildkameras an. So ist jeder Winkel abgedeckt und Sie sind auf der sicheren Seite, falls doch eines der GerĂ€te entdeckt werden sollte.

Sind Wildkameras rechtlich erlaubt?

In zahlreichen BundeslĂ€ndern ist der Einsatz von Wildkameras nicht ohne Weiteres gestattet. Selbst wenn es sich bei einem StĂŒck Wald um Privatbesitz handelt, gilt es weiterhin als öffentlicher Raum, in dem sie Menschen nicht ohne deren Einwilligung fotografieren dĂŒrfen. Das Persönlichkeitsrecht von Privatpersonen wird hierbei gesetzlich vor Ihr Recht, das eigenen WaldstĂŒck oder Jagdrevier zu beobachten, gesetzt. Da es jedoch kein eigenes Gesetz fĂŒr die Nutzung von Wildkameras gibt und sich die LegalitĂ€t lediglich aus anderen Gesetzen zur Überwachung von öffentlichem Raum und Persönlichkeitsrecht ableiten, obliegt die letztendliche Entscheidung dem Gericht. Dieses kann entscheiden, welches Interesse in einem konkreten Fall Vorrang hat. Zum Beispiel sind Kirrungen laut JĂ€gerschaft kein öffentlicher Bereich, einige Gerichte erachten sie jedoch als öffentlich genug, um dort die Überwachung mit einer Kamera zu untersagen.

Auf Ihrem privaten Grund und Boden dĂŒrfen Sie eine Wildkamera grundsĂ€tzlich als Überwachungskamera nutzen, da das GelĂ€nde nur fĂŒr bestimmte Personen gedacht ist und nicht von jedem betreten werden darf. Allerdings dĂŒrfen Sie auch hier niemanden fotografieren oder filmen und das Material anschließend veröffentlichen. Bringen Sie bestenfalls Hinweisschilder an oder informieren Sie Ihre GĂ€ste ĂŒber die Technik. Wenn Sie die Bilder regelmĂ€ĂŸig löschen oder nur Aufnahmen in einem konkreten Zeitfenster machen lassen, sind Sie auf der sicheren Seite.

Wer hat Wildkameras getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Wildkameras nicht selbst getestet.

Die Fachzeitschrift JÄGER testete 2018 insgesamt 8 Wildkamera-Modelle. FĂŒr die Produkte legten die Tester 8 Test-Kategorien fest: „Verarbeitung“, „BildqualitĂ€t“, „Auslöseverzögerung“, „Reichweite“, „Funktionsumfang“, „FernĂŒbertragung“, „ZuverlĂ€ssigkeit“ und „Preis/ Leistung“. Die Test-Produkte konnten in den einzelnen Kategorien bis zu 10 Punkte erhalten, wobei sich die Gesamtpunktzahl aus der Durchschnittswertung der Einzelnoten ergibt.

Der Test-Sieger ist die Seissinger 3G-CAM mit 8 Gesamtpunkten. Als einziges Modell erhielt die Wildkamera in der Kategorie „Funktionsumfang“ 9 Punkte; die einzigen 9 Punkte, die die Tester insgesamt vergaben. In 6 Kategorien, die die Redakteure mit 8 Punkten bewerteten, sicherten der Seissinger den Test-Sieg.

Das Schlusslicht des Tests ist Basic 5 MP von Waldkauz mit der Gesamtpunktzahl 5,6. Die Wildkamera genĂŒgte den AnsprĂŒchen der Tester und erhielt in der HĂ€lfte der Test-Kategorien, unter anderem in den Bereichen „BildqualitĂ€t“ und „Verarbeitung“, 7 oder mehr Punkte. Die Auslöseverzögerung, die Reichweite und den Funktionsumfang bewerteten die Tester mit jeweils 5 Punkten, wĂ€hrend die FernĂŒbertragung lediglich 1 Punkt erhielt und die Waldkauz-Wildkamera auf den letzten Platz beförderte.

Auch die Deutsche JĂ€gerzeitung testete 2016 insgesamt 7 Wildkamera-Modelle. Die Tester beurteilten die GerĂ€te in 6 Test-Kategorien, in denen sie jeweils bis zu 5 Punkte vergaben. Eine 5 steht dabei fĂŒr „hervorragend“, wĂ€hrend eine 0 „mangelhaft“ bedeutet. Die Einzelergebnisse der Kategorien „Sensorreichweite Tag/ Nacht“, „Blitzreichweite“, „Auslöseverzögerung“, „Serienbilder“, „Bedienung“ und „AuslösegerĂ€usch“ ergeben zusammengerechnet die Gesamtpunktzahl des Test-Produkts.

Der Test-Sieger ist die Wild-Vision mit 24 von 30 möglichen Punkten. Die Wildkamera hat die höchste Sensor- und Blitzreichweite aller Test-Produkte und als einziges GerĂ€t in beiden Kategorien 5 Punkte erhalten. Sowohl die Testkategorie „Serienbilder“ als auch den Testbereich „AuslösegerĂ€usch“ beurteilten die Tester mit „sehr gut“, wĂ€hrend die Auslösezeit und die Bedienung lediglich mit „gut“ bewertet wurden.

Auf dem letzten Platz des Tests liegt die Dörr Mini Black mit 14 Punkten. Die Sensor- und Blitzreichweite der Wildkamera ist sehr gering, sodass die Tester beide Kritikpunkte lediglich mit 1 Punkt und dem Urteil „ausreichend“ bewerteten. Zwar ist das GerĂ€t leicht zu bedienen, doch nur durchschnittliche Ergebnisse in den restlichen Test-Kategorien brachten der Wildkamera in der Gesamtwertung weniger als die HĂ€lfte der erreichbaren Punkte ein.


Teaserbild: © J.A. / stock.adobe.com | Abb. 1–15: © Warenberater