Kompaktkameras-Kaufberatung
So wÀhlen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in KĂŒrze
  • Kompaktkameras sind klein, handlich und bieten dennoch eine große Funktionsvielfalt.
  • Neben der kompakten Bauweise ist auch die Benutzerfreundlichkeit ein großer Vorteil der Kompaktkamera.
  • Einfache Kompaktkameras, die sich gut fĂŒr Einsteiger und Kinder eignen, sind bereits ab 40 Euro erhĂ€ltlich.
  • Eine Kompaktkamera eignet sich fĂŒr verschiedenste Motive – von der Landschaftsaufnahme ĂŒber PortrĂ€ts bis hin zu Detailaufnahmen.

Ein kleiner Allrounder der Fotografie

Wer sich eine Kamera zulegen möchte, hat die Qual der Wahl: Das Angebot an Kameras in verschiedensten AusfĂŒhrungen und Preisklassen ist groß, sodass viele Hobby-Fotografen etwas ratlos zurĂŒckbleiben. Wer beim Fotografieren besonders flexibel sein möchte, trifft mit einer Kompaktkamera die richtige Entscheidung. Wie der Name schon sagt, sind die GerĂ€te ausgesprochen kompakt und handlich, sodass sie in jeder Hosentasche und in jedem Rucksack Platz finden. Im Gegensatz zum Smartphone zeichnen sie sich zudem durch vielfĂ€ltige Einstelloptionen aus. Eine Kompaktkamera ist somit ein guter Kompromiss zwischen einer schweren und meist sehr teuren Spiegelreflexkamera und der einfachen Handykamera.

Die Vor- und Nachteile der Kompaktkamera im Überblick

Handlich und einfach bedienbar – die Vorteile der Kompaktkamera

Bei einer Kompaktkamera befinden sich sĂ€mtliche Komponenten in einem geschlossenen GehĂ€use. WĂ€hrend der Fotograf bei einer Spiegelreflexkamera bei Bedarf das Objektiv auswechseln kann, ist dies bei einer Kompaktkamera also nicht möglich. DafĂŒr zeichnet sich dieser Kameratyp durch eine kompakte Bauform und ein geringes Gewicht aus. Die Kompaktkamera ist ĂŒberall mit dabei und kann auch ĂŒber weite Strecken mĂŒhelos transportiert werden, wohingegen eine Spiegelreflexkamera eher schwer und unhandlich ist.

Des Weiteren profitiert der Nutzer bei einer Kompaktkamera von einer unkomplizierten Bedienung. Einfach das GerĂ€t einschalten, Auslöser drĂŒcken und schon ist das Foto im Kasten. Im Gegensatz dazu erfordern Spiegelreflex- und Systemkameras in der Regel ein ausfĂŒhrliches Studium der Bedienungsanleitung, um sich mit sĂ€mtlichen Funktionen vertraut zu machen. Diese Kameratypen eignen sich zudem nur bedingt fĂŒr SchnappschĂŒsse. Ganz anders die Kompaktkamera: Sie ist so schnell einsatzbereit, sodass Anwender damit jederzeit spontan ein Foto schießen können.

Außerdem deckt sie ein breit gefĂ€chertes Spektrum an Motiven ab. Ob Naturfotografie, Architekturfotografie oder PortrĂ€tfotografie: Mit der Kompaktkamera ist all das und noch viel mehr problemlos möglich, denn das integrierte Objektiv hat einen sehr flexiblen Brennweitenbereich. Die GerĂ€te sind oftmals mit nĂŒtzlichen Programmen ausgestattet, die Einsteigern das Experimentieren mit verschiedenen Motiven und Situationen deutlich erleichtern. Wer beispielsweise mit einer Spiegelreflexkamera Makroaufnahmen machen möchte, muss zunĂ€chst ein spezielles Objektiv erwerben und montieren. Die Kompaktkamera wechselt hingegen ganz einfach auf Knopfdruck in den Makromodus.

Auch der vergleichsweise kleine Sensor der Kompaktkamera ist von Vorteil, denn er gewÀhrleistet auch ohne starkes Abblenden eine hohe SchÀrfentiefe.

Was bedeutet SchÀrfentiefe?
Der Begriff SchÀrfentiefe (auch TiefenschÀrfe) bezeichnet in der Fotografie die rÀumliche Tiefe, in der eine Aufnahme das Motiv scharf abbildet. Beeinflusst wird die TiefenschÀrfe durch die Blende, die Brennweite und den Abstand zum Motiv:
Mit zunehmender Brennweite nimmt die SchÀrfentiefe zu.
Mit steigender Blendenzahl erhöht sich auch die SchÀrfentiefe.
Je nÀher sich die Kamera am Aufnahmeobjekt befindet, umso geringer ist die SchÀrfentiefe.
 

Des Weiteren ist der Wartungsaufwand bei einer Kompaktkamera sehr gering. Staub und Schmutz können nicht ins Innere der Kamera gelangen, sodass Anwender das GerĂ€t allenfalls von außen mit einem trockenen Tuch reinigen mĂŒssen. Spiegelreflex- und Systemkameras mĂŒssen im Vergleich dazu regelmĂ€ĂŸig in ihre einzelnen Komponenten zerlegt und mĂŒhsam gereinigt werden, was nicht nur viel Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch zu BeschĂ€digungen fĂŒhren kann.

Nicht zuletzt gilt: Kompaktkameras ĂŒberzeugen durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis, denn sie bieten viele Funktionen zu einem fairen Preis.

Hat eine Kompaktkamera auch Nachteile?

Wie bereits erwĂ€hnt, bietet der kleine Sensor einer Kompaktkamera viele Vorteile – allerdings setzt er auch Grenzen bei der BildqualitĂ€t. So kann es insbesondere bei höheren ISO-Werten zu einem verminderten Detailgrad oder zu Rauschen kommen. Wer hĂ€ufig bei dunklen LichtverhĂ€ltnissen fotografiert, wird daher mit System- und Spiegelreflexkameras die besseren Ergebnisse erzielen.

Frau mit Kamera

Auch die hohe SchĂ€rfentiefe kann sich in einigen Situationen als Nachteil erweisen – etwa dann, wenn bewusst unscharfe HintergrĂŒnde erzeugt werden sollen. Außerdem ist zu beachten, dass das in Kompaktkameras integrierte Objektiv qualitativ nicht mit denen von Wechselobjektiven aus System- und Spiegelreflexkameras mithalten kann. Wer bei der Nutzung seiner Kompaktkamera möglichst flexibel bleiben und von hochwertigen Aufnahmen profitieren möchte, sollte beim Kauf also einen genauen Blick auf das Objektiv werfen: Je kleiner dieses ist, umso mehr Abstriche muss der Fotograf in puncto FotoqualitĂ€t machen. Da der Nutzer einer Kompaktkamera auf ein einziges Objektiv beschrĂ€nkt ist, sollte dieses also unbedingt den eigenen AnsprĂŒchen entsprechen.

Kompaktkameras haben in der Regel keinen Sucher, weshalb der Nutzer auf das Display angewiesen ist. Vor allem bei hoher Sonneneinstrahlung ist dieses jedoch sehr schlecht sichtbar, sodass ungeduldige Anwender die Kamera schnell frustriert beiseitelegen – ein nicht unwesentlicher Nachteil gegenĂŒber Spiegelreflexkameras. Wer dieses Problem umgehen möchte, sollte also etwas mehr Geld investieren und sich fĂŒr eine Kompaktkamera mit Sucher entscheiden.

Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile der Kompaktkameras auf einen Blick:

ProContra
Kompakte BauformWeniger gut fĂŒr schlechte LichtverhĂ€ltnisse geeignet
Geringes GewichtHohe SchÀrfentiefe kann einschrÀnkend wirken
Einfache BedienungFotograf ist auf ein Objektiv beschrÀnkt
Großer FunktionsumfangIn der Regel kein Sucher
Geringer Wartungsaufwand
Sehr gutes Preis-Leistungs-VerhÀltnis

Fazit: Wer trifft mit einer Kompaktkamera die richtige Wahl?

Die Kompaktkamera ist eine benutzerfreundliche Alltagskamera, die fĂŒr den Urlaub ebenso geeignet ist wie fĂŒr SchnappschĂŒsse von Kindern oder Haustieren. All jene, die sich nicht umfassend mit Fotografie befassen, aber dennoch schöne Fotos schießen möchten, treffen mit diesem Kameratyp also die richtige Wahl. Auch Personen, denen das Fotografieren mit dem Smartphone keinen Spaß bereitet oder die die QualitĂ€t als unzureichend empfinden, werden an einer Kompaktkamera ihre Freude haben. Gleiches gilt fĂŒr Fotografie-Neulinge, die sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchten und nun eine funktionale Kamera fĂŒr den Einstieg suchen. In diesem Fall sollte das GerĂ€t jedoch mehr manuelle Einstellungen ermöglichen und ĂŒber einen Sucher und höhere ISO-Werte verfĂŒgen, ansonsten gelangt der Nutzer schnell an seine Grenzen.

Des Weiteren ist die Kompaktkamera eine gĂŒnstige ErgĂ€nzung fĂŒr ambitionierte Hobbyfotografen – insbesondere fĂŒr Situationen, in denen die Spiegelreflexkamera zu unhandlich und zu schwer ist.

Digitale Kameratypen im Überblick

Wer sich eine Kompaktkamera zulegen möchte, kann zwischen vielen verschiedenen AusfĂŒhrungen wĂ€hlen. Hier ein Überblick ĂŒber gĂ€ngige Kameratypen:

  • Einsteigerkameras
  • Outdoor- und Unterwasserkameras
  • Kinderkameras
  • Sofortbildkameras
  • High-End-Kameras

Die Einsteigerkamera

Einsteiger-Kompaktkameras sind in der Regel vielseitig einsetzbar und zudem sehr benutzerfreundlich – allerdings muss der Nutzer bei der FotoqualitĂ€t Abstriche machen. Vor allem Canon hat viele gute EinsteigergerĂ€te im Angebot, aber auch bei Sony oder Fujifilm werden Interessierte schnell fĂŒndig. Um böse Überraschungen zu vermeiden, ist es ratsam, zu einem Modell mit 12-Megapixel-Sensor zu greifen, denn hier fĂ€llt das Bildrauschen (in AbhĂ€ngigkeit vom ISO-Wert) meist sehr gering aus.

Eine WLAN-Schnittstelle ist bei einer Einsteigerkamera zwar nicht unbedingt erforderlich, aber durchaus nĂŒtzlich. Wer seine Aufnahmen drahtlos an sein Smartphone oder den Fernseher ĂŒbertragen möchte, sollte also darauf achten, dass die Kompaktkamera mit dieser Funktion ausgestattet ist. Sollen die Fotos spĂ€ter am PC nachbearbeitet werden, ist es von Vorteil, wenn sie im RAW-Formatabgespeichert werden. Hierbei handelt es sich quasi um die rohen Bilddaten, die besonders vielfĂ€ltige Bearbeitungsmöglichkeiten eröffnen.

Ambitionierte Einsteiger, die sich eingehender mit dem Thema Fotografie beschĂ€ftigen möchten, kommen mit einer guten Einsteigerkamera ebenfalls auf ihre Kosten. Allerdings sollte das GerĂ€t in diesem Fall ĂŒber einen manuellen Modus verfĂŒgen. Auch ein Autofokus ist unverzichtbar, damit sich die Kamera bei unterschiedlichsten LichtverhĂ€ltnissen automatisch scharf stellt.

Ein Touchscreen ist kein Muss – viel wichtiger ist ein gut lesbares Display mit einer GrĂ¶ĂŸe von mindestens drei Zoll. Vorhandene Tasten und Regler dĂŒrfen nicht zu klein sein, damit ein einfaches Handling gewĂ€hrleistet ist.

Die Outdoor-/Unterwasserkamera

Outdoor- und Unterwasserkameras sind vor allem dann von Vorteil, wenn es mal etwas wilder zugeht. Die GerĂ€te sind sehr robust konzipiert und halten SchlĂ€gen und StĂ¶ĂŸen meist problemlos stand – unverwĂŒstlich sind auch sie jedoch nicht.

Bei Unterwasserkameras sitzt das Zoom-Objektiv tief im Inneren, sodass die Optik bei StĂŒrzen nicht so schnell Schaden nimmt. Das GehĂ€use ist wasserdicht, damit kein Wasser eindringen kann. Auch Sand hat keine Chance, weshalb kompakte Outdoor- und/oder Unterwasserkameras hervorragend fĂŒr einen entspannten Tag am Strand geeignet sind. Wer die Anschaffung eines solchen GerĂ€ts in Betracht zieht, sollte jedoch genau ĂŒberlegen, wofĂŒr die Kamera konkret gebraucht wird. Denn: FĂŒr den Strand ist ein Einsteigermodell vollkommen ausreichend, wĂ€hrend Skifahrer und Taucher etwas mehr Geld in ihre Outdoor- oder Unterwasserkamera investieren sollten. Die meisten GerĂ€te sind zwar sehr robust, weisen aber nur einen geringen Zoom (maximal fĂŒnffach) auf, sodass die BildqualitĂ€t nicht ganz ĂŒberzeugen kann.

Wer seine Kompaktkamera vorrangig fĂŒr Unterwasseraufnahmen nutzen möchte, muss beim Kauf besonders genau hinsehen. So ist eine hohe LichtstĂ€rke wichtig, denn unter Wasser findet keine BrennweitenverlĂ€ngerung statt. Das heißt: Unter der WasseroberflĂ€che werden sĂ€mtliche Objekte etwa ein Drittel grĂ¶ĂŸer und ein Viertel nĂ€her abgelichtet. Die Optik der Unterwasserkamera sollte daher mindestens einen Weitwinkelbereich von 28 Millimetern erreichen, wĂ€hrend der Nahbereich idealerweise bei unter zehn Zentimetern liegt. Ebenfalls wichtig: eine stabile Handschlaufe. Leider ist das Angebot an Unterwasserkameras nicht groß, und die wenigen guten GerĂ€te sind meist sehr teuer.

FĂŒr SchnappschĂŒsse im Schnee sollte eine Outdoorkamera vor allem kĂ€lteresistent und leicht zu bedienen sein – zur Not auch mit Handschuhen. Im Zweifel gilt es daher, auf einen modernen Touchscreen zu verzichten und stattdessen einem GerĂ€t mit Tasten den Vorzug zu geben. All jene, die auf der Suche nach einer Outdoorkamera fĂŒr das GelĂ€nde sind, mĂŒssen noch ganz andere Aspekte berĂŒcksichtigen. So bieten einige Hersteller funktionale Outdoorkameras mit integriertem GPS, Höhenmesser oder Kompass an. Die meisten Outdoor- und Unterwasserkameras dienen jedoch eher als ZweitgerĂ€t, denn sie können eine gute Kompaktkamera nur selten ersetzen.

Ob Outdoor- oder Unterwasserkamera: Die Dichtungen des GehĂ€uses mĂŒssen in jedem Fall regelmĂ€ĂŸig gewechselt werden, damit das GerĂ€t ĂŒber viele Jahre seinen Zweck erfĂŒllen kann. Wer sich fĂŒr den Kauf einer solchen Kamera entscheidet, sollte also die Folgekosten berĂŒcksichtigen.

Die Kinderkamera

Kind mit Kamera

Kinder eifern ihren Eltern gerne nach – auch dann, wenn die Großen mit ihren Kameras tolle SchnappschĂŒsse machen. Kinderkameras liegen daher voll im Trend, denn sie geben schon den Kleinsten die Möglichkeit, die Welt mit ganz anderen Augen zu entdecken und wichtige Momente fĂŒr immer festzuhalten. Hersteller wie Nikon und Vtech Kidizoom bieten Kinderkameras an, die durch eine hohe QualitĂ€t und eine einfache Bedienung ĂŒberzeugen. Letzteres ist besonders wichtig, denn ist das Kind mit der Handhabung ĂŒberfordert, legt es die Kamera schnell frustriert beiseite.

Damit das Fotografieren nicht langweilig wird, sollte jedoch auch die Kinderkamera ĂŒber mehrere Funktionen und Einstellmöglichkeiten verfĂŒgen – beispielsweise ĂŒber einen Zoom, um Insekten, Vögel und andere Motive bei Bedarf grĂ¶ĂŸer darstellen zu können.

Des Weiteren gilt: Eine gute Kinderkamera ist robust, klein und handlich. Je nach Alter des Kindes spielt auch das Design eine große Rolle. FĂŒr kleinere Kinder finden Eltern im Fachhandel knallbunte Kameras, wĂ€hrend Ă€ltere Jungen und MĂ€dchen womöglich eher Gefallen an GerĂ€ten finden, die genauso aussehen wie die der Erwachsenen.

Die Sofortbildkamera

Die Sofortbildkamera – nach dem ersten Hersteller auch einfach Polaroid genannt – hat in den letzten Jahren ein echtes Revival erlebt. Obwohl nahezu jeder ein Smartphone mit Kamerafunktion besitzt, macht es ganz einfach Spaß, spontane SchnappschĂŒsse direkt auszudrucken und anschließend ein echtes Foto in der Hand zu halten. Denn: Handyfotos fristen meist ein trauriges Dasein auf Speicherkarten und Festplatten, denn kaum jemand möchte die Zeit und das Geld investieren, um die Fotos auch tatsĂ€chlich auszudrucken. Polaroidfotos hingegen sind Bilder zum Anfassen und finden im Handumdrehen ihren Weg an PinnwĂ€nde und in Fotoalben.

Der Trend geht vor allem zur digitalen Sofortbildkamera, bei der das Foto nicht nur gedruckt, sondern auch gespeichert wird – beispielsweise, um es in den sozialen Netzwerken zu teilen. In puncto BildqualitĂ€t mĂŒssen bei der Sofortbildkamera Abstriche gemacht werden. Gerade die leichte UnschĂ€rfe und die fehlende Farbbrillanz machen jedoch den ganz besonderen Reiz dieser Art von Fotos aus. Wie bereits erwĂ€hnt, gilt Polaroid als Pionier der Sofortbildfotografie – auch Hersteller wie Fujifilm und Sony bieten jedoch einige gute Sofortbildkameras an.

Die Geschichte der Polaroidkamera
 
Ein erster VorlÀufer der Sofortbildkamera wurde bereits 1860 in Paris entwickelt.
Das erste Modell im heutigen Sinne brachte 1947 Polaroid auf den Markt. Bis heute wird “Polaroid” synonym mit “Sofortbildkamera” verwendet.
Vor 1970 mussten Sofortbilder nach dem Entwickeln möglichst rasch mit einem speziellen Klarlack ĂŒberzogen werden. Zu diesem Zweck lag jedem Film ein getrĂ€nkter Schwamm bei.
Farbfotos waren mit der Polaroid erstmals im Jahr 1963 möglich.
 

Die High-End-Kamera

High-End-Kompaktkameras sind Kameras aus dem oberen Preissegment – also sozusagen Luxuskameras. Sie verfĂŒgen ĂŒber qualitativ hochwertige Objektive und leistungsfĂ€higere Sensoren.

Dazu kommen praktische Extras wie ein elektronischer Sucher, WLAN oder ein Schwenkmonitor. High-End-Kompaktkameras stellen einen guten Kompromiss zwischen EinsteigergerĂ€ten und Spiegelreflex- oder Systemkameras dar. Ambitionierte Hobbyfotografen, die eine Kompaktkamera mit umfangreicher Ausstattung und vielfĂ€ltigen Einstellmöglichkeiten suchen, treffen also mit diesen GerĂ€ten die richtige Wahl – allerdings mĂŒssen sie auch wesentlich höhere Preise in Kauf nehmen.

Darauf sollten Sie beim Kauf einer Kompaktkamera achten

GrĂ¶ĂŸe und Gewicht

Bei der Kompaktkamera kommt es ganz klar auf die GrĂ¶ĂŸe an: Wie der Name bereits verrĂ€t, soll sie schön kompakt sein, damit sie sich gut in der Hosen- oder Jackentasche transportieren lĂ€sst. Zwar gibt es keinen festgelegten Grenzbereich, dennoch ĂŒberschreiten die meisten Kompaktkameras folgende Maße nicht:

  • Zwölf Zentimeter Breite
  • Sieben Zentimeter Höhe
  • Vier Zentimeter Tiefe.

Damit sich die Kamera bequem ĂŒberall mithinnehmen lĂ€sst, sollte sie außerdem möglichst leicht sein. Üblicherweise bringen Kompaktkameras Gewichte zwischen 100 und 400 Gramm auf die Waage.

Die Auflösung

Eine extrem hohe Auflösung zieht nicht zwangslĂ€ufig gute Bilder nach sich. Im Gegenteil: 12-Megapixel-Kameras schießen oftmals ĂŒberzeugendere Fotos als solche mit 14 Megapixeln oder mehr. Das liegt insbesondere daran, dass die Sensoren auch bei einer hohen Megapixelzahl sehr klein sind. Bildrauschen ist die Folge, und auch eine gute RauschunterdrĂŒckung kann hier keine Abhilfe leisten, denn sie wirkt sich in der Regel negativ auf den Detailreichtum eines Bildes aus. Daher gilt: FĂŒr den Alltag und den Urlaub sind weniger als zehn Megapixel (MP) in der Regel völlig ausreichend. Detailverliebte Anwender werden hingegen nur mit Kameras glĂŒcklich, die mit mindestens zwölf Megapixeln ausgestattet sind.

Megapixel
  • Ein Megapixel umfasst eine Million Bildpunkte (Pixel). Nach der Zahl der Bildpunkte richtet sich die Höhe der Auflösung.
  • Mit der Auflösung steigt die Detailtiefe eines Fotos – allerdings spielen weitere Kamerafaktoren eine Rolle, etwa der Fokus, die Helligkeitseinstellung und die RauschunterdrĂŒckung.
  • FĂŒr die Bearbeitung am Bildschirm sind niedrige Megapixel-Werte ausreichend. Wer seine Fotos ausdrucken möchte, ist hingegen auf eine höhere Pixelzahl angewiesen. Nur so können bestimmte Bildausschnitte vergrĂ¶ĂŸert werden, ohne dass QualitĂ€tseinbußen zu befĂŒrchten sind.

Das Display

Die meisten Kompaktkameras haben keinen Sucher. Umso wichtige ist es daher, dass das Display von guter QualitĂ€t ist. Es sollte eine GrĂ¶ĂŸe von mindestens drei Zoll und eine Auflösung von mehr als 230.000 Pixel aufweisen, damit es bei unterschiedlichsten LichtverhĂ€ltnissen gut lesbar bleibt. Ein Touchscreen lĂ€sst sich meist intuitiv bedienen und ist daher vorteilhaft. GerĂ€te, die ĂŒber konventionelle Tasten verfĂŒgen, lassen sich hingegen auch gut mit Handschuhen bedienen. Bei vielen Modellen aus dem mittleren bis höheren Preissegment ist das Display ausklappbar und drehbar, was in vielen Situationen ebenfalls ausgesprochen praktisch ist.

Die Brennweite

Hinsichtlich der Brennweite, können sich Nutzer an folgender Faustregel orientieren: Je kleiner die Anfangsbrennweite ist, umso mehr passt letztlich auf das Foto. Folgende Tabelle gibt einen Überblick ĂŒber die verschiedenen Brennweiten und ihre Einsatzmöglichkeiten.

BrennweiteEignung
16 Millimeter (Superweitwinkel)fĂŒr Landschaft, Reise, Stadt, bringt versch. Ebenen ins Bild
24 Millimeter (Weitwinkel)fĂŒr Familienfotos, Hochzeiten, StĂ€dte, Portraits
35 MillimeterAllrounder: fĂŒr fast alle Motive geeignet
50 Millimeter (PortrĂ€t- und Detailobjektiv)fĂŒr Fotos, bei denen die Details zĂ€hlen
85 Millimeter (Supertele)fĂŒr Fotos aus grĂ¶ĂŸerer Entfernung

Die Geschwindigkeit

Die Geschwindigkeit spielt bei Kompakten fast immer eine herausragende Rolle, denn schließlich ist es ausgesprochen Ă€rgerlich, ein tolles Motiv zu verpassen, nur weil das Hantieren mit der Kamera und das Auslösen zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Idealerweise sollte die Kompaktkamera nach spĂ€testens 1,5 Sekunden einsatzbereit sein. Das Auslösen darf nicht lĂ€nger als eine halbe Sekunde dauern, damit auch spontane SchnappschĂŒsse problemlos möglich sind.

Die ISO-Empfindlichkeit

Je höher der ISO-Wert einer Kamera ist, umso bessere Ergebnisse lassen sich auch bei schlechten LichtverhĂ€ltnissen erzielen. Es gilt jedoch: Sehr hohe ISO-Werte (3200 oder auch 6400) haben meist ein unangenehmes Bildrauschen zur Folge. Bei Kompaktkameras sind hingegen auch mit niedrigen Werten (etwa ISO 800) noch sehr gute, rauscharme Bilder möglich – selbst dann, wenn die LichtverhĂ€ltnisse zu wĂŒnschen ĂŒbriglassen.

Optischer und digitaler Zoom

Beim Zoom einer Kompaktkamera ist zwischen optischem und digitalem Zoom zu unterscheiden. Der optische Zoom holt das Motiv nĂ€her heran, indem die Brennweite verĂ€ndert wird. Das Bild bleibt dabei scharf. Der digitale Zoom vergrĂ¶ĂŸert hingegen nur den Bildausschnitt, ohne eine SchĂ€rfung vorzunehmen. Digital gezoomte Bilder sehen daher meist verpixelt aus. Wer Motive ohne QualitĂ€tsverlust sehr nah heranzoomen möchte, sollte beim Kamerakauf also insbesondere auf die Herstellerangaben zum optischen Zoom achten.

Weitere wichtige Kaufkriterien im Überblick

Beim Kauf einer Kompaktkamera spielen noch viele weitere Kriterien eine Rolle. Hier ein Überblick:

  • Soll die Kamera die Aufnahme von Videos in HD-QualitĂ€t ermöglichen?
  • Welches Zubehör ist im Lieferumfang bereits enthalten?
  • Wird die Kamera via Akku oder Batterie mit Strom versorgt?
  • In welchem Format werden die Fotos gespeichert?
  • VerfĂŒgt die Kamera ĂŒber einen optischen Bildstabilisator?
  • Ist ein Micro-USB-Anschluss vorhanden, um die Kamera mit dem Smartphone zu verbinden?
  • VerfĂŒgt die Kamera ĂŒber WLAN oder NFC (Near Field Communication)?

Werden all diese Aspekte beim Kauf einer Kompaktkamera berĂŒcksichtigt, steht tollen Aufnahmen kĂŒnftig nichts mehr im Wege.

Wer hat Kompaktkameras getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die vorgestellten Kompaktkameras nicht selbst getestet.

Die Stiftung Warentest hat zwischen 2013 und 2019 235 Kompaktkameras getestet. Der aktuelle Testsieger ist die Panasonic Lumix DC-TZ96 mit der Note 2,4. In den drei der vier Testkategorien, „Video“, „Sucher und Monitor“ sowie „Handhabung“, konnte die Kamera gute Ergebnisse erzielen. Eine mittelmĂ€ĂŸige Leistung in der Kategorie „Bild mit automatischen Einstellungen“ hat zur Abwertung des QualitĂ€tsurteils gefĂŒhrt. Den zweiten Platz teilen sich mit jeweils einer Testnote von 2,9 die Fujifilm FinePix XP140 sowie die Modelle Coolpix A1000 und Coolpix B600 von Nikon. Das Bild mit automatischen Einstellungen fiel bei allen drei befriedigend aus; die Videofunktion des Modells von Fujifilm war gar nur ausreichend. Alle Kameras wiesen einen qualitativ guten Monitor und eine ebenso gute Sucherfunktion auf.

Die beste Note im gesamten Testverlauf erhielt die Canon PowerShot N100 (Note 2,2) im Jahr 2014. In den damaligen Testkategorien „Bild“, „Video“, „Blitz“ und „Monitor“ erzielte das GerĂ€t gute Ergebnisse. Die Handhabung fĂ€llt dagegen nur durchschnittlich aus.

Das derzeitige Schlusslicht des Tests ist die Nikon Coolpix W150 (Note 4,4). Die Kompaktkamera konnte 2019 den HĂ€rtetest bestehen, erhielt jedoch in den Kategorien „Bild“ und „Handhabung“ das QualitĂ€tsurteil „ausreichend“. Die schlechte BildqualitĂ€t mit automatischen Einstellungen fĂŒhrte zu einer Abwertung des Gesamturteils.

CHIP hat 2019 mehr als 60 Kompaktkameras getestet. In diesem Test gibt es drei Erstplatzierte mit einer Testnote von 1,1: Die Panasonic Lumix DC-FZ1000 II, die Sony Cyber-shot DSC-RX100 VII sowie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 IV. Alle drei GerĂ€te haben ihr Können in den Kategorien „BildqualitĂ€t“, „Ausstattung und Handling“ sowie „Geschwindigkeit“ unter Beweis gestellt und konnten die Redakteure positiv ĂŒberzeugen. Einzig der Testsieger von Panasonic ist in puncto Preis-Leistung verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig gĂŒnstig. Die RX100 von Sony wird als vergleichsweise teuer eingestuft, wĂ€hrend die RX10 sogar als sehr teuer eingeschĂ€tzt wird.

Die letzten drei PlĂ€tze belegen die Sony Cyber-shot DSC-W810 (Note 4,4) sowie die Canon-Modelle Ixus 185 (Note 4,4) und Ixus 190 (Note 4,4).  Die GerĂ€te fielen in sĂ€mtlichen Kategorien negativ auf. DarĂŒber hinaus wurden sie als viel zu teuer eingestuft.


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