Heizlüfter-Kaufberatung
So wählen Sie das richtige Produkt

  • Das Wichtigste in Kürze
  • Heizlüfter sorgen dort für Wärme, wo keine Heizung vorhanden ist.
  • Die Geräte sind ideal, um einen Raum schnell aufzuheizen – im Dauerbetrieb verursachen sie aber hohe Stromkosten.
  • Schnellheizer mit verschiedenen Heizstufen sind effizienter als Modelle, die sich lediglich ein- und ausschalten lassen.
  • AllergikerInnen sollten darauf achten, einen Heizlüfter mit Staubfilter zu wählen.

Schnelle Wärme an kalten Tagen

Wenn es im Winter kalt ist, wird die Heizung aufgedreht. Fest installierte Heizkörper sind in den meisten Häusern Standard. Wenn dennoch irgendwo keine Heizung vorhanden ist, kann ein elektrischer Heizlüfter schnell Abhilfe schaffen. Diese Geräte benötigen lediglich eine Steckdose und wandeln sogleich elektrischen Strom in Wärme um. Im Grunde ist ein Heizlüfter nichts anderes als ein Ventilator mit einem vorgeschalteten Heizelement – ähnlich einem großen Haarföhn. Bei einem Heizlüfter handelt es sich um eine sogenannte Direktheizung, da das Gerät die Raumluft direkt erwärmt. Im Gegensatz zu Heizkörpern erzeugt der Lüfter so gut wie keine Strahlungswärme.

Heizlüfter werden oft als Zusatzheizung in älteren und schlecht gedämmten Räumen oder als Bedarfsheizung genutzt. Sollte die Zentralheizung im Haus einmal ausfallen, kann ein Heizlüfter ebenfalls helfen. Oft kommen Heizlüfter in Garagen, Werkstätten und Baucontainern zum Einsatz, die in den meisten Fällen nicht mit einer Heizung ausgestattet sind. Im Badezimmer werden die Geräte ebenfalls häufig benutzt, um in der Winterzeit schnell für Wärme zu sorgen.

Wie genau funktioniert ein Heizlüfter?

Ein Heizlüfter ist ein simples Gerät mit nur wenigen Komponenten. Die meisten Geräte bestehen aus einem Elektromotor, einem Ventilator und einem Heizelement. Um den Heizlüfter in Betrieb zu nehmen, reicht eine gewöhnliche Haushaltssteckdose mit 230 Volt aus. Wenn das Gerät mit der Steckdose verbunden und eingeschaltet ist, treibt ein Elektromotor den Ventilator an. Dieser saugt die Umgebungsluft durch die Luftlöcher des Gehäuses an. Die angesaugte Luft wird durch die Heizelemente geleitet, die durch den zugeführten Strom erhitzt werden. Schließlich wird die erwärmte Luft an den Raum abgegeben. Mit dieser Funktionsweise geht auch der größte Nachteil von Heizlüftern einher: Da die Heizelemente ständig erwärmt bleiben müssen, wird sehr viel Strom verbraucht. Die energieeffizientere Wärmeabstrahlung wie bei herkömmlichen Heizkörpern findet bei einem Heizlüfter nicht statt.

Das Funktionsprinzip eines Heizlüfters ist denkbar simpel.

Darauf kommt es beim Kauf an

Heizlüfter sind relativ simple Geräte. Viele Funktionen sind von ihnen nicht zu erwarten. Worauf es ankommt, ist, dass sie schnell und zuverlässig heizen. Mehrere Heizstufen und ein Temperaturregler sind von Vorteil. Sie machen es einfacher, nur so viel wie nötig zu heizen. Achten Sie auf Sicherheitsvorkehrungen. Bei falschem Gebrauch eines Heizlüfters besteht Brandgefahr.

Material des Heizelements

Das Heizelement im Inneren besteht bei den meisten Geräten aus Metall. Hochwertige Modelle sind allerdings oft mit einem Heizelement aus Keramik ausgestattet, was viele Vorteile mit sich bringt. Geräte mit einem Keramikbauteil geben Wärme gleichmäßiger ab als Gebläse mit einem Metallelement. Darüber hinaus ist Keramik das langlebigere Material.

Da die Geräte aufgrund des Keramikbauteils etwas schwerer sind, sind sie auch standfester und weniger kippgefährdet. Die Keramikoberfläche bringt weiterhin den Vorteil mit sich, dass Staub oder Haare nicht daran verbrennen – so werden unangenehme Gerüche vermieden. Heizlüfter mit einem Keramikelement haben bei vergleichbarer Leistung oft ein geringeres Geräuschniveau als solche, die auf Metall setzen. Unterm Strich ist der einzige Nachteil solcher Heizlüfter, dass sie etwas kostspieliger sind.

Temperaturanstieg

Je schneller ein Heizlüfter für einen Temperaturanstieg sorgt, desto kürzer ist die Zeit, in der Sie frieren müssen. Die Leistung eines Geräts ist ausschlaggebend dafür, wie schnell es einen Raum aufheizt. Heizlüfter mit einer Leistung von nur 500 Watt sind zum Beispiel eher für den Schreibtisch geeignet. Geräte mit einer Leistung zwischen 1.000 und 1.500 Watt sind nur für kleinere Räume mit einer Größe bis 30 Quadratmeter geeignet. Ein Heizlüfter mit 2.000 Watt braucht im Schnitt zehn Minuten, um einen 10 Quadratmeter großen Raum um 3,5 bis 6,0 Grad Celsius zu erwärmen. Beachten Sie, dass Heizlüfter ohnehin Stromfresser sind. Ein leistungsstarkes Modell mit beispielsweise 2.500 Watt benötigt dementsprechend besonders viel Strom.

Die meisten Heizlüfter verfügen über zwei oder mehr Heizstufen. Wenn eine höhere Stufe gewählt wird, läuft das Gerät mit mehr Kraft und der Raum erwärmt sich schneller. Manche günstigen Geräte verfügen allerdings nicht über verschiedene Modi. Sie lassen sich nur ein- beziehungsweise ausschalten. Äußerst sinnvoll ist darüber hinaus ein Thermostat: Der Heizlüfter schaltet sich dann automatisch ab, wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist.

Ein Temperaturregler hilft dabei, den Heizlüfter sinnvoll einzustellen.

Aufgrund des hohen Stromverbrauchs ist es nicht sinnvoll, größere Räume von mehr als 30 Quadratmetern mit einem Heizlüfter zu beheizen. Heizlüfter sind von Grund auf eher für den Betrieb in kleinen Räumen und für kurze Einsätze konzipiert. Ein Zimmer ausschließlich mit einem Heizlüfter zu beheizen, ist nicht effizient.

Schutzvorrichtungen

Da ein Heizlüfter ein elektrisches Gerät ist, das Hitze erzeugt, ist beim Gebrauch stets ein gewisses Maß an Vorsicht geboten. Ein guter Heizlüfter sollte überdies mit einigen wichtigen Sicherheitsfeatures ausgestattet sein. Darunter fällt zum Beispiel der Kippschutz: Sollte das Gerät einmal umfallen, wird es automatisch ausgeschaltet. So kann nach dem Umfallen keine Stauwärme zwischen Lüfter und Boden entstehen und die Brandgefahr ist gebannt.

Der Überhitzungsschutz sorgt dafür, dass sich das Gerät ausschaltet, falls es zu heiß wird. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Heizlüfter versehentlich verdeckt wird, zu nah an Wänden oder Möbeln steht. Die Schmelzsicherung schaltet den Lüfter bei zu hoher Stromstärke ab und verringert so die Brand- und Schmorgefahr.

Handhabung und Bedienung

Die Temperatureinstellung eines Heizlüfters sollte sich verändern lassen. Bei wenigen günstigen Geräten ist das nicht möglich. Sie heizen immer auf derselben Stufe. Hochwertige Heizlüfter verfügen entweder über einen Drehschalter oder ein Display, mit denen sich die Temperatur einstellen lässt. Das geschieht entweder über das Wählen von Leistungsstufen oder der gewünschten Raumtemperatur. Besonders komfortabel ist die Steuerung über eine Fernbedienung. Sehr praktisch und bequem ist es, wenn der Heizlüfter mit einem Thermostat ausgestattet ist. Das Gerät heizt dann nur, wenn die Umgebungstemperatur unter den eingestellten Wert fällt.

Manche Heizlüfter verfügen – ähnlich wie Ventilatoren – über eine automatische Drehung des Luftstroms, wodurch sich die Wärme im Raum besser verteilt. Diese Drehbewegung lässt sich in der Regel ein- und ausschalten. Nicht sehr weit verbreitet, aber bei manchen Modellen dennoch vorhanden, ist der Timer. Mit ihm lässt sich entweder das Ein- oder Ausschalten des Geräts programmieren, seltener beides.

AllergikerInnen sollten auf einen Staubfilter achten

Heizlüfter saugen Luft an und pusten sie wieder heraus. Dabei wirbeln sie viel Staub auf. Um das zu verhindern, ist ein Staubfilter unerlässlich. Gerade AllergikerInnen sollten nicht darauf verzichten. Die Filter lassen sich in der Regel auswaschen und sind nach dem Trocknen wiederverwendbar.

Abmessungen und Gewicht

Heizlüfter eignen sich besonders gut, um kleinere Räume kurzfristig zu erwärmen. Nur muss das Gerät dafür auch im engen Badezimmer Platz finden können. Glücklicherweise sind die Schnellheizer in der Regel kompakt. So sind die wenigsten Geräte höher als 40 Zentimeter. Recht schmal sind sie überdies auch – viele Heizlüfter sind zwischen 20 und 30 Zentimeter breit. So passen sie ohne Probleme auf nahezu alle Abstellflächen. Da die meisten Modelle zwischen einem und drei Kilogramm wiegen, lassen Sie sich ohne Mühe umstellen.

Heizlüfter finden leicht auf kleinen Arbeitsflächen Platz.

Ventilatorfunktion

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei einem Heizlüfter sozusagen um einen Ventilator mit vorgeschaltetem Heizelement. Diese Ähnlichkeit ist natürlich IngenieurInnen bewusst. Daher gibt es Geräte, die neben dem Heizmodus auch über eine reine Lüfterfunktion verfügen; sie dient nicht etwa zum Heizen, sondern der Abkühlung. Der Vorteil bei der Sache: Sie benötigen nur ein einziges Gerät.

Wie viel kostet ein Heizlüfter?

Ein Heizlüfter muss keine teure Anschaffung sein. Günstige Geräte sind schon für rund 15 Euro zu bekommen. Allerdings sind diese Modelle oft von geringer Qualität und Lebensdauer. Schnell haben Sie dann Elektroschrott zu Hause stehen. Wer einen langlebigen Heizlüfter sucht, sollte möglichst ein Gerät mit Keramikheizelement kaufen. Im Preisbereich von 30 bis 80 Euro sind viele zuverlässige Schnellheizer zu finden, die lange ihren Dienst verrichten. Besonders hochwertige Geräte kosten bis zu 100 Euro. Vereinzelt sind noch teurere Modelle zu finden. Eine Investition in dieser Höhe muss aber nicht sein.

Heizlüfter und Heizstrahler – was ist der Unterschied?

Wer nach einer mobilen Wärmequelle sucht, stößt wahrscheinlich auf zwei unterschiedliche Gerätetypen: Heizlüfter und Heizstrahler. Diese unterscheiden sich grundlegend in der Art und Weise, wie sie Wärme erzeugen. Wie schon beschrieben saugt ein Heizlüfter kalte Luft ein, erwärmt sie durch ein Heizelement und gibt sie wieder an den Raum ab. Die erwärmte Luft heizt dann den ganzen Raum.

Ein Heizstrahler ist leicht an dem glühenden Heizelement zu erkennen.

Ein Heizstrahler verwendet hingegen Wärmestrahlung im Infrarotbereich. Objekte und Lebewesen können sie gut speichern – die Luft wird hingegen nicht erwärmt. Diese Art der Heizung ist viel energieeffizienter als das Heizen mit einem Lüfter. Obwohl beide Gerätetypen Strom verheizen, ist der Heizstrahler somit deutlich sparsamer.

Sicherheitshinweise für dem Umgang mit Heizlüftern

Wie jedes elektrische Gerät kann auch ein Heizlüfter bei unsachgemäßem Gebrauch eine Gefahrenquelle darstellen – vor allem, wenn er nicht richtig aufgestellt wurde. Dann besteht die Gefahr einer Überhitzung. Geprüfte Geräte aus der EU sind mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet; günstige Schnellheizer aus Nicht-EU-Staaten verfügen hingegen oft nicht über wichtige Sicherheitszertifikate.

Platzieren Sie den Heizlüfter immer mit etwas Abstand zu umliegenden Möbelstücken und Wänden. So kann die Luft optimal entweichen und es kommt nicht zu einem Hitzestau. Bedecken Sie den Lüfter niemals, etwa beim Versuch, Kleidung schnell zu trocknen. Gegenstände, die auf einem Heizlüfter liegen, können Feuer fangen. Stellen Sie sicher, dass sich keine leicht entflammbaren Objekte in direkter Nähe des Schnellheizers befinden.

Wie viel Strom verbraucht ein Heizlüfter?

Wenn ein Raum kurzfristig schnell geheizt werden soll, ist ein Heizlüfter oft die praktischste Lösung. Ein elektrischer Heizlüfter kann fast 100 Prozent der genutzten elektrischen Energie in Wärme umwandeln. Eine herkömmliche Gasheizung schafft im Vergleich nur rund 90 Prozent. Während Gas allerdings als Rohstoff verfügbar ist, muss Storm erzeugt werden. Von der Stromerzeugung bis zum Einschalten des Heizlüfters geht so viel Energie verloren, dass nur rund 50 Prozent der ursprünglichen Energie umgewandelt wird.

Hinzu kommt der angesprochene hohe Stromverbrauch der Geräte. Angenommen, Sie verwenden einen Heizlüfter mit einer Leistung von 1.000 Watt täglich fünf Stunden lang. In diesem Fall verbraucht das Gerät fünf Kilowattstunden am Tag. Zum Vergleich: Ein sparsamer Kühlschrank ohne Gefrierteil verbraucht zwischen 50 und 70 Kilowattstunden im Jahr. Der Heizlüfter würde bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde Kosten von 1,50 Euro am Tag verursachen. Würden Sie das Gerät einen Monat lang täglich fünf Stunden zum Heizen nutzen, wären das Zusatzkosten von 45 Euro allein für den Heizlüfter.

Einen Heizlüfter über mehrere Stunden eingeschaltet zu lassen, ist also weder finanziell noch ökologisch sinnvoll. Zudem fällt durch günstige Heizlüfter von geringer Qualität schnell Elektroschrott an. Die Geräte tragen darüber hinaus kein EU-Energielabel. Dadurch sind sie nicht an EU-Anforderungen bezüglich Energieeffizienz und Ressourcenverwendung gebunden. Hersteller müssen ihr Gerät also nicht so konzipieren, dass es möglichst sparsam ist.

Wer hat Heizlüfter getestet?

Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Vergleich. Wir haben die Heizlüfter nicht selbst getestet.

Wer im Internet auf der Suche nach seriösen und nachvollziehbaren Produkttests ist, stattet wahrscheinlich der Website der Stiftung Warentest einen Besuch ab. Ein Heizlüfter-Test ist hier leider nicht zu finden, allerdings haben die PrüferInnen der Verbraucherorganisation verschiedene Möglichkeiten, mit Strom zu heizen, untersucht und miteinander verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig: Elektrische Heizungen sind teuer und ineffizient.

Unter den elektrischen Heizmitteln halten die TesterInnen allein Heizdecken für empfehlenswert. Da nur die Person in der Decke geheizt wird und nicht ein ganzer Raum, sind die Decken recht energiesparend. Die PrüferInnen errechneten für eine Stunde Betrieb Kosten von nur drei Cent. Heizlüfter schneiden im Vergleich deutlich schlechter ab – ein Gerät mit 2.000 Watt kostet 70 Cent in der Stunde. Die AutorInnen des Tests bemängeln darüber hinaus die Gefahr, dass die Geräte bei Dauerbetrieb überhitzen können.


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